Die Rollen der "Mama Karin"

LEIWEN. Ob in der Bütt, in der Zeltlagerküche oder wenn die Leiwener Theater spielen – Karin Forster ist dabei. Die 51-Jährige schlüpft gerne in verschiedene Rollen und packt an, wenn sie gebraucht wird.

Die Laienschauspielerei zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Karin Forster. Als Fünfjährige spielte sie im Kindergarten im Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" den Wolf. "In der Schulzeit haben wir die ,Elisabeth von Thüringen' aufgeführt", erinnert sich Karin Forster. Seit 1992 leitet sie die Leiwener Theatergruppe, die aus der Frauen- und Müttergemeinschaft, deren Vorstandmitglied sie ist, entstand. Die gebürtige Leiwenerin liebt es, in andere Rollen zu schlüpfen. Ob als hysterische Mutter oder als vorwitzige Ladenbesitzerin, sie findet Gefallen an den Rollen. Das A und O sei es, die Texte gut zu beherrschen. "Dann kann man sich wunderbar entfalten." Ihre Wandlungsfähigkeit lebt die Mutter von Christine (26) auch in der Bütt aus. Das ganze Jahr über hat sie das Leiwener Dorfgeschehen im Visier. Im witzigen Zwiegespräch mit Anja Skorjanek lässt das Vorstandsmitglied des "Karnevalsvereins Livia" die Narren an Fastnacht am neuesten Tratsch und Klatsch des Moselorts teilhaben. Auch wenn es ernst wird, ist Karin Forster da. Dann, wenn 100 Kinder und Betreuer zum beliebten Leiwener Zeltlager aufbrechen. "In diesem Jahr waren wir in Oberstadtfeld bei Daun." Seit mehr als 15 Jahren opfert das Energiebündel eine Woche im Jahr, um die Küchenleitung der Sommerferienfreizeit der Katholischen Pfarrjugend Leiwen zu übernehmen. An das Kochen in riesigen Töpfen hat sie sich gewöhnt. Wenn beispielsweise "Spaghetti Bolognese" auf dem Speiseplan stehen, weiß sie genau, was sie einkaufen muss. "18 Kilo Hackfleisch und 25 Pfund Nudeln", sagt sie spontan. Ihr Engagement für das Zeltlager hat ihr längst einen Spitznamen eingebracht. "Für die Jugendlichen im Ort bin ich die ,Mama Karin'." Zweimal wurde Karin Forster in ihrem Heimatort gekrönt. "1972/73 war ich Weinkönigin von Leiwen und 1987/88 Karnevalsprinzessin." Dort schließt sich der Kreis zum Laienschauspiel. "Da ich schon Bühnenerfahrung hatte, kostete es mich nicht so sehr viel Überwindung, eine Rede zu halten." Auch 1968 war ein besonderes Jahr für die Kellnerin. "Wir haben damals die Winzertanzgruppe Leiwen gegründet." Später gehörten sie und ihr Mann Bernd zu den Ehepaaren, die die moselländische Winzertanzgruppe ins Leben riefen.

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