Die Windkraft und der Uhu

SCHWEICH. Kann die Gemeinde Mehring einen Windpark errichten oder nicht? Die Entscheidung liegt beim Kreis, dem der überarbeitete Flächennutzungsplan zur Prüfung vorgelegt wird.

Mit der zweiten Fortschreibung des Flächennutzungsplans hat der Verbandsgemeinderat Schweich die Grundlagen für die landespflegerische Entwicklung und die Windenergie-Nutzung in den Grenzen der VG gelegt. Die landespflegerischen Aspekte, vorgetragen und bewertet von Landschaftsarchitekt Egbert Sonntag, waren unproblematisch.Brisanter war das Thema Windkraft, obwohl es in der VG Schweich nur um einen Standort oberhalb von Mehring (Neumehring) geht. Jürgen Berlin (Büro Bachtler, Böhme &Partner) musste sich in seiner Bewertung zwar nur auf acht Bedenken und Anregungen konzentrieren, doch die waren teilweise sehr umfangreich.Anwohner sprechen von extremen Gesundheitsgefahren, höheren Immissionen sowie einer Beeinträchtigung der Lebensqualität und drohten mit rechtlichen Konsequenzen. Der VG-Rat wies die Einwände zurück.Auf insgesamt drei der in der Planung aufgeführten Flächen wird aber sowieso verzichtet. Eine von ihnen liegt zu nahe an Autobahn und Kreisstraße, eine ist vom Moseltal einzusehen, deshalb greift die Moseltalschutzverordnung. Eine weitere Fläche erscheint den Investoren als schlecht geeignet.Übrig bleiben zwei Flächen, an der A 1. Die Gemeinde Mehring und die Investoren präferieren die Fläche auf der rechten Seite (Fahrtrichtung Hermeskeil). Dort könnten bis zu zehn Windräder Platz finden.Umfangreich stellt sich auch die Stellungnahme der Kreisverwaltung dar. Darin steht unter anderem, dass abgeklärt werden muss, ob die Voraussetzungen für ein Vogelschutzgebiet vorliegen. Der Landesverband des Naturschutzbundes habe dies vorgeschlagen, weil das Gebiet ein günstiges Brutgebiet für den Uhu sei. Untersucht wird auch, ob die Routen der Zugvögel tangiert werden.Dies bedeutet, dass in diesem Jahr kein Windrad auf der Fläche errichtet werden kann. Für Investoren und Gemeinde sei dies ein erheblicher finanzieller Verlust, rechnet Armin Kopp (Bauverwaltung) vor: Aufgrund der Jahr für Jahr sinkenden Einspeisungsvergütung verlieren die Investoren auf jeden Fall 700 000 Euro. Der Gemeinde Mehring entgehen mindestens 30 000 Euro.

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