Die einzelnen Tropfen bündeln

Bei der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser wollen die Saarburger künftig mit den Konzern kooperieren. Bei drei Enthaltungen stimmte der Verbandsgemeinderat Saarburg dafür, sich mit dem Landkreis Trier-Saarburg und der Verbandsgemeinde Konz zu diesem Zweck in einer Anstalt des öffentlichen Rechts zusammenzuschließen. Für die Endverbraucher wird die Neuorganisation nicht spürbar, heißt es.

Saarburg. Interkommunale Kooperationen stehen derzeit hoch im Kurs. Das Landesentwicklungsprogramm fordere und fördere derartige Ambitionen, informiert Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg, im Gespräch mit dem TV.

Überlegungen, im Bereich der Trinkwasser-Gewinnung Synergie-Effekte zu nutzen, seien nicht neu, erläutert Otmar Löw, Leiter der Verbandsgemeindewerke Saarburg. "Erste Gespräche sind bereits 1994 geführt worden - daraus ist aber nichts geworden."

Eine "unsinnige" Struktur



So sind über viele Jahre das Kreiswasserwerk, das Wasserwerk der Verbandsgemeinde Konz und das der Verbandsgemeinde Saarburg parallel aufrecht erhalten worden. "Es ist unsinnig, drei Werke mit jeweils eigenen Verwaltungen zu unterhalten", urteilt Leo Lauer.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Verbandsgemeinderates Konz, der über dieses Thema in seiner Sitzung am 16. Oktober beraten wird, und des Kreistages, der Anfang November zusammenkommen wird, greift zum 1. Januar 2009 eine Neuorganisation.

Den Entwurf dieser Umstrukturierung hat die beauftragte "Gesellschaft für Kommunalberatung und Kommunalentwicklung" des Gemeinde- und Städtebundes geprüft und in einem Gutachten positiv bewertet. Wird das Ergebnis von den mitspracheberechtigten Entscheidungsträgern befürwortet, wird das Kreiswasserwerk aufgelöst und geht in der Gesellschaftsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) über in eine Kooperation der verbleibenden Verbandsgemeindewerke Konz und Saarburg.

Mitglieder der AöR werden der Landkreis Trier-Saarburg sowie die beiden Verbandsgemeinden.

Die gesamten Anlagen des Kreiswasserwerks gehen in das Eigentum der AöR über. Die technischen Mitarbeiter werden von den VG-Werken Konz und Saarburg übernommen. Die vier Mitarbeiter der Verwaltung hingegen werden eingespart. Sie wechseln nach Auskunft Lauers in die Kreisverwaltung.

Der Zuständigkeitsbereich der Wassergewinnung wird neu zugeschnitten. So werden beide VG-Werke Ortschaften übernehmen, für die bislang das Kreiswasserwerk zuständig war. Dabei gibt es unterschiedlich viele Entnahmestellen für die Wassergewinnung. Im Bereich der VG-Werke Saarburg sind es nach Auskunft Löws 13 Quellen, darunter drei künstlich gebohrte Tiefbrunnen. Die VG-Werke Konz verfügten über mehrere Tiefbohrungen - etwa im Albachtal und im Jeuchen. Das Kreiswasserwerk habe drei Tiefbrunnen und eine Hauptversorgung im Wawerner Bruch.

Verwaltung wird eingespart



Löw: "Zurzeit läuft eine Untersuchung, welche Quellen sich noch rentieren und wo man welche abbauen kann."

Die Vorteile dieser Kooperation liegen nach Einschätzung Löws und Lauers in den Synergie-Effekten, durch die bares Geld einzusparen sei. Lauer: "Wir sparen nicht nur bei der Verwaltung ein, sondern können uns auch mit dem übrigen Personal nach Bedarf aushelfen. Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass wir gemeinsame Ausschreibungen machen können und größere Posten bei der Material-Bestellung haben."

Der große Vorteil der Gesellschaftsform AöR liege darin, "dass wir Herr im eigenen Haus bleiben und die Preisgestaltung in der Hand behalten." Die unterschiedlichen Abrechnungsmodalitäten für die VG Konz und die VG Saarburg würden vorerst beibehalten. Aktuell stehe keine Preiserhöhung an. Lauer: "Mittelfristig werden wir beispielsweise wegen gestiegener Energiekosten sicher die Preise erhöhen müssen - aber eben auf keinen Fall in dem Umfang, wie es ohne die Neustrukturierung notwendig geworden wäre."

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