Die erste Hürde ist genommen

KONZ. Ein "Weihnachtsgeschenk" brachte die Vizepräsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, Elke Starke, ins Konzer Rathaus, den positiven Entscheid im Raumordnungsverfahren für das geplante Feriendorf mit auf den Gemarkungen Tawern und Temmels.

Da war Freude angesagt bei Bürgermeister Winfried Manns, den Ortsbürgermeistern Josef Weirich (Tawern) und Joachim Mimler (Temmels), Ortsvorsteher Peter Biewers (Fellerich) und dem Ersten Beigeordneten Peter Greif (Tawern-Fellerich). Sie alle haben Basisarbeit für das Großprojekt auf der Höhe über dem Albachtal geleistet - links der Straße von Tawern über Fellerich nach Temmels, von Tawern aus gesehen. Manns berichtete von über 100 Hausbesuchen, bei denen die Grundeigentümer vom Landverkauf überzeugt werden mussten. Dabei hat sich eine große Bereitschaft zur Unterstützung des Großprojektes heraus gestellt - nicht zuletzt deshalb, weil ein ausgeklügeltes, notariell abgesichertes Vertragsverfahren zum Tragen kommt, bei dem keiner über den Tisch gezogen wird. Manns: "Den Vertragspartnern entstehen keine Kosten. Und wenn das Projekt nicht zum Tragen kommt, dann sind die alten Besitzverhältnisse garantiert." In diesem Zusammenhang würdigte der Bürgermeister auch das einvernehmliche Zusammenarbeiten mit den Gemeinden Wasserliesch und Oberbillig in Sachen Ausgleichsflächen (FFH-Flächen) und Landtausch. Auch "Unterirdisches" musste geregelt werden, weil "das Feriendorfprojekt einen landes- und regionalplanerisch gesicherten Raum mit besonderer Bedeutung für die Gewinnung von Rohstoffen und Mineralvorkommen (Dolomit) tangiert", wie Elke Starke erläuterte. Auch dieses Problem wurde per Rohstoffsicherungs-Vertrag beseitigt. Die Vizepräsidentin weiter: "Die erste Hürde ist genommen. Der raumordnerische Entscheid regelt vor allem die Belange von Natur und Landschaft. Damit wird sicher gestellt, dass im nachfolgenden Bebauungsplanverfahren eine landschaftsgerechte Einbindung der Anlage gewährleistet ist. Zugleich belässt der Entscheid den Gemeinden Tawern und Temmels ausreichend Spielraum, eine regional-typische Bauweise des Feriendorfes zu ermöglichen. Die angrenzenden Waldbestände - Petzwald - und im Plangebiet liegende forstliche Flächen sind für das Projekt Tabuzonen. Unter all diesen Vorgaben ist grünes Licht für die Bauleitplanung gegeben." Nach den Unterlagen eines Projektentwicklers sind auf einer Gesamtfläche von 170 Hektar 400 Ferienhäuser, eine Hotelanlage mit 200 Zimmern, Schwimmhalle, multifunktionaler Sporthalle, und Wellnessbereich sowie eine 18-Loch-Anlage mit Golfclub und Restaurant vorgesehen. Das Investitionsvolumen liegt bei 75 Millionen Euro. Elke Starke: "Daraus wird die enorme regionalwirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Projektes ersichtlich. Durch das Vorhaben sollen rund 200 Vollarbeitsplätze geschaffen werden. Daneben ergeben sich Chancen für Teilzeitkräfte. Auch das örtliche Handwerk und Gewerbe wird aus dem Feriendorf Nutzen ziehen." Manns ergänzt: "Es wird kein konventionelles Feriendorf entstehen. Und auf der Basis dieses raumplanerischen Entscheides haben die Gemeinden Tawern und Temmels, die ja die Planungshoheit besitzen, die Chance das beste Konzept zu verwirklichen." In 18 bis 24 Monaten - schätzt Manns - wird das Baurecht geschaffen sein. Und in vier bis fünf Jahren wird das Projekt verwirklicht sein. Die Investoren-Suche ist jedenfalls schon voll im Gange. Mehr verrät Manns nicht.

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