Die letzte Naht sitzt

WILTINGEN. Die Proben laufen bestens, die Darsteller sind hoch motiviert, das Bühnenbild steht: Also kann die Premiere für "Das tapfere Schneiderlein" kommen.

Heute, Kinder, wird's was geben. Und am Samstag und am Sonntag. Und in der nächsten Woche ebenfalls. Nicht das Christkind kommt früher als sonst, sondern heute beginnen die sechs Aufführungen von "Das tapfere Schneiderlein". Gespielt wird das Weihnachtsmärchen von der "Kleinen Bühne" Wiltingen im Bürgerhaus.Neuer Regisseur: Matthias Ring

Es wäre nicht die "Kleine Bühne", würde es nicht auch diesmal ein Märchen der Gebrüder Grimm geben. Das Stück wurde zwar schon einmal gespielt vor vielen Jahren, doch es "geht halt nicht anders", sagt der neue Regisseur, Matthias Ring. "Alle paar Jahre müssen wir ein Märchen wiederholen, wenn wir bei den Gebrüdern Grimm bleiben wollen." Der 24-Jährige trat vor einigen Monaten die Nachfolge von Hermann Kramp an. Die ehrenamtliche Arbeit sei ihm über den Kopf gewachsen, sagt Kramp im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund, weshalb er schweren Herzens die Theaterleitung habe abgeben müssen. Und so steht Matthias Ring kurz vor der persönlichen Premiere seiner ersten Märchen-Inszenierung. In seinem Hauptberuf hat der kaufmännische Angestellte nichts mit Theaterspielen am Hut und erst recht nichts mit Märchenerzählen, obwohl ihn so eine Aufgabe als Theatermann ziemlich reizen würde. Einmal im Jahr spielt die Kleine Bühne einen Bauernschwank, wobei Ring die Rolle als Regisseur schon besetzte. Kinder-Theater aber sei etwas ganz anderes. Da pflichtet ihm Sina Jakobs bei, die zum ersten Mal beim Kinder-Theater mitwirkt. Und mit der "Prinzessin Sommerspross" wahrlich keine kleine Rolle übernahm. Kein Wunder, wenn da das Lampenfieber steigt, je näher der Premierentag rückt. Vor Kindern könne man nicht so spielen wie vor Erwachsenen, sagt die 20-Jährige. Verschiedene Szenen müsste man "viel übertriebener" mimen, damit die kleinen Zuschauer begreifen, um was es bei der Handlung geht. In der weiteren Besetzung wirken mit: Helmut Kramp als "Schneidermeister Jockel Zwirn", Rainer Jakobs als "König Wauwi", Christoph Schmitz als "Riese Rummelbumm", Patricia Kohl als "Gouvernante Mückebein", Christina Feilen als "Oberhof-Küchenmeisterin Molli", Iris Seer als "Trine" und Lothar Rommelfanger als "Hofmeister von Bammel". Bammel muss der Ortsbürgermeister von Wiltingen aber nicht haben, spielt er doch schon Jahre mit. Als Gemeindeoberhaupt von Wiltingen passt die Rolle eines Offiziellen am Hofe "wie angegossen". "Nachwuchs bekommen" hat auch die technische Gruppe in der Kleinen Bühne. Die jungen Leute haben alle Hände voll zu tun, denn es werden in den eineinhalb Stunden vier verschiedene Bühnenbilder aufgebaut. "Zwischen den einzelnen Szenen bleiben oft nur wenige Minuten", betont der Regisseur. Die Hauptprobe am Sonntag verlief zufrieden stellend, "obwohl es bei uns manchmal chaotisch zugeht", wie Jutta Dallevedove einräumt. Doch komme der entscheidende Punkt, "dann passt alles". Am Ende der sechs Vorstellungen werden knapp 1500 Besucher das Stück gesehen haben. Die Termine: Freitag, 2. Dezember, 18 Uhr, Samstag, 3. Dezember, 16.30 Uhr, Sonntag, 4. Dezember, 16.30 Uhr, Freitag, 9. Dezember, 18 Uhr, Samstag, 10. Dezember, 16.30 Uhr, Sonntag, 11. Dezember, 16.30 Uhr, jeweils im Bürgerhaus. Internet: www.theater-wiltingen.de

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