Die meisten Haushalte sind bald am schnellen Netz

Saarburg · Die weißen Flecken müssen weg - bei der Internetversorgung. Das hat sich die Verbandsgemeinde Saarburg für 2011 vorgenommen. Inzwischen sind die Vorbereitungen für die Installation von DSL über Funk voll im Gange. Zurzeit sucht der Anbieter nach den passenden Standorten für die Sendeantennen.

Saarburg. Es geht voran in Sachen Breitbanderschließung auf dem Saargau, bisher in Sachen DSL eine "Problemzone". Die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg hatte Ende vergangenen Jahres eine Initiative gestartet, um die sogenannten weißen Flecken, zu denen der Saargau gehört, mit schnellem Internet auszustatten (der TV berichtete). Via Funk soll dies in die Haushalte kommen, weil andere Lösungen scheiterten: Bei einer Verbindung über Kabel waren die Installationskosten zu hoch. Die zurzeit schnellste Verbindung mittels sogenannter LTE-Technik ist im Grenzgebiet nicht möglich, weil diese Funktechnik in die Rundfunk-Sendefrequenzen in Luxemburg eingreifen würde.
"Wir sind zurzeit dabei über die Standorte der Funkantennen zu verhandeln", sagt Horst Henken, Geschäftsführer des Unternehmens Telecab aus dem niedersächsischen Bückeburg, das die Funklösung anbietet. Dächer oder Türme kommen infrage, um die Antennen anzubringen, die das Funksignal weitertragen bis in die einzelnen Haushalte. Die Masten seien nicht vergleichbar mit jenen für den Mobilfunk, sagt Henken. Sie seien wesentlich kleiner.
Voraussichtlich als Erste seien Meurich, Portz, Kirf, Kelsen, Kahren und Kastel-Staadt per Funk ans DSL-Netz angeschlossen. "Dort können wir die Antennen teilweise auf die Gemeindehäuser montieren", erklärt Henken. Die restlichen Orte sollen sukzessive folgen.
Hauptmast werde die Sendeanlage des Südwestrunkfunks auf dem Geisberg bei Schoden. "Insgesamt werden wir rund 20 Masten installieren, hinzu kommen kleinere Unterverteiler", sagt Henken. Vom Hostenturm aus wird das Funksignal Richtung Kahren und Portz sowie zu Teilen von Mannebach geleitet.
"Der Hostenturm ist der maßgebliche Ausgangspunkt für den Bereich Saargau", bestätigt Dietmar Becker, der die Initiative bei der VG-Verwaltung betreut. Der Sender auf dem historischen Wasserturm werde etwa zehn Zentimeter dick und sei mit dem Mast des Rettungsfunks, der direkt gegenüber errichtet wurde, nicht vergleichbar, erklärt Henken.
"Wir gehen davon aus, dass im Herbst die Verbindung in den Gemeinden grundsätzlich steht", sagt Becker. So sieht es auch der Anbieter Telecab: "Bis alle angeschlossen sind, wird es sicherlich Oktober werden." Damit wäre das Ziel erreicht, noch in diesem Jahr die weißen Flecken verschwinden zu lassen.
Für den DSL-Ausbau werden pro Gemeinde 10 000 bis 15 000 Euro fällig. Das Land übernimmt im Rahmen seiner Breitbandinitiative 90 Prozent der Kosten. Von der Förderung profitieren auch die Kunden: Die Tarife sind etwas billiger, weil der Anbieter durch die Förderung wiederum seine Kosten geringer halten kann. Folgende Gemeinden und Ortsteile bekommen Funk-DSL: Beuren, Dittlingen, Hosteberg, Hamm, Kahren, Kastel-Staadt, Kelsen, Kirf, Körrig, Kreuzweiler, Krutweiler, Kümmern, Mannebach, Meurich, Merzkirchen, Palzem, Portz, Söst, Taben-Rodt, Wehr. jka

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