Diese Investitionen plant die Verbandsgemeinde

Saarburg · 4,9 Millionen Euro will die Verbandsgemeinde Saarburg im kommenden Jahr investieren. Den höchsten Betrag nimmt sie für die Feuerwehren in die Hand. Die VG-Umlage wird auf 30 Prozentpunkte erhöht.

Saarburg. Mehr als 50 Prozent der Ausgaben der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg im kommenden Jahr gehen in den Bau der neuen Feuerwache. Das Gebäude im Gewerbegebiet Saarufer kostet nach bisherigen Schätzungen rund 3,6 Millionen Euro, davon stehen 2,9 Millionen Euro im Investitionsprogramm für 2015. Darin enthalten sind 430 000 Euro, die für den neu zu bauenden Anschluss an die Bundesstraße 51 aufzubringen sind. Damit die Feuerwehr zeitsparend ausrücken kann, wird der Abzweig ins Gewerbegebiet um rund 500 Meter saarabwärts in Richtung Stadt Saarburg verlegt.

Feuerwehren: Für den Ausbau des Feuerwehrgerätehauses im Stadtteil Kahren gibt die VG Saarburg nochmal rund 100 000 Euro aus. In die Gerätehäuser in Dittlingen, Beuren und Kastel-Staadt werden in der Summe 40 000 Euro investiert. Auch ein Teil des Fuhrparks der Brandschützer wird im kommenden Jahr ausgetauscht. Dafür stehen rund 290 000 Euro zur Verfügung.

Schulen: Für die Erneuerung der Fenster in der Grundschule Sankt Marien in Saarburg-Beurig sind 48 000 Euro eingeplant. Der Schulhof der Grundschule Sankt Laurentius in Saarburg soll für 100 000 Euro umgestaltet werden, für Schulmobiliar stehen weitere 16 000 Euro zur Verfügung.
Neben mehreren Laptops bekommt die Grundschule Wincheringen auch eine neue, behindertengerechte Toilettenanlage. Dafür sollen insgesamt 23 000 Euro in die Hand genommen werden. Vor der Grundschule Freudenburg wird die Bushaltestelle für etwa 93 000 Euro erneuert, außerdem fließen rund 16 000 Euro in den Ankauf von Schulmobiliar und Rechnern für die Bildungseinrichtungen.

Renaturierung: Für die Renaturierung von Gewässern will die VG rund 700 000 Euro ausgeben, wobei 90 Prozent dieser Ausgaben über das EU-Programm Blaues Band refinanziert werden. Die teuerste Einzelmaßnahme ist mit 150 000 Euro am Sprenkelbach bei Trassem geplant.

Sonstiges: In die Gebäude der VG werden insgesamt knapp 110 000 Euro investiert. Zum Umbau der Jugendräume im Bahnhof steuert die VG 25 000 Euro bei. Für unter anderem eine neue Kassenanlage im Hallenbad stehen im Haushalt 46 000 Euro zur Verfügung. Ins Freibad fließen 163 000 Euro, der größte Posten ist hier für den Bau einer Photovoltaikanlage vorgesehen. In die Rad- und Wanderwege sollen 10 000 Euro fließen, beispielsweise ist die Erneuerung der Brücke über den Pinschbach (Kastel-Staadt) geplant.

Diskussion: Über die Erhöhung der von den Ortsgemeinden zu zahlenden Umlage ist im Rat am Dienstag kontrovers diskutiert worden. Die SPD schlug vor, die Umlage nur um 0,5 Prozentpunkte auf 29 Prozentpunkte zu erhöhen.
Die übrigen Fraktionen im Verbandsgemeinderat folgten dem Vorschlag der Verwaltung und beschlossen die Umlage um 1,5 Prozentpunkte auf 30 Prozentpunkte anzuheben.Meinung

Streit erwünscht - aber konstruktiv
In der Haushaltsdebatte des Rats wurde deutlich, dass alle Fraktionen an einer konstruktiven Zusammenarbeit in den Gremien interessiert sind. Da ist schnell vergessen, dass sich der Rat vor dem Wahlkampf gegen den Bürgermeister gestellt hat und die Wahl eines ersten Beigeordneten Siegfried Büdinger zunächst verhindert hat. Aus dieser Pleite haben alle Fraktionen ihre Lehren gezogen. Die Ratsmitglieder sind aufeinander zugegangen. Gespräche im Hintergrund haben dafür gesorgt, dass zielstrebig an Lösungen für die Verbandsgemeinde gearbeitet wird - ohne dass andere Meinungen ausgeblendet würden. Bewährt hat sich diese neue Kooperation erstmals bei der Wahl des ersten Beigeordneten nach den Kommunalwahlen. Siegfried Büdinger hatte erneut kandidiert und wurde dieses Mal wohl mit Stimmen aus allen Fraktionen gewählt. Aber auch die Suche nach dem richtigen Standort der neuen Feuerwache ging schnell über die Bühne. Nachdem klar war, dass die zunächst angedachte Lösung zu teuer würde, einigten sich die Ratsfraktionen auf den Standort im Gewerbegebiet Saarufer. Und selbst so emotionale Themen, wie die Ausweisung potenzieller Standorte für Windräder, werden relativ nüchtern im Rat diskutiert. Das Credo des neuen Bürgermeisters ist aufgegangen: Streit in der Sache gerne, aber bitte bei der Suche nach Lösungsansätzen mitarbeiten. saarburg@volksfreund.deExtra

Die 16 Gemeinden der Verbandsgemeinde überweisen 2015 der Verbandsgemeinde voraussichtlich rund fünf Millionen Euro (2014: 4,8 Millionen Euro). Für die Grundschulen überweisen 14 Ortsgemeinden rund eine Million Euro an die VG als Grundschulsonderumlage. Irsch und Serrig sind von dieser Umlage befreit, da beide Orte selbst Träger ihrer Grundschulen sind. Das Land überweist insgesamt 2,4 Millionen Euro (2014: 2,1 Millionen Euro) an die VG-Verwaltung. Die Schulden der VG erhöhen sich von 544 auf circa 640 Euro pro Einwohner. itz

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