Dürfen's ein paar Liter mehr sein?

ROSPORT/KENN (jj) Einen Kraftstoffschmuggler aus dem Kreis Trier-Saarburg, der besonders raffiniert sein wollte, stellte die Autobahnpolizei Schweich am späten Mittwochnachmittag.

 Polizeihauptkommissar Günter Zisch von der Autobahnpolizei Schweich begutachtet den fest auf der Ladefläche des VW Transporters montierten Tank, in dem 500 Liter Diesel von einem 39-Jährigen aus dem Kreis Trier- Saarburg geschmuggelt wurden.Foto: Joachim Johanny

Polizeihauptkommissar Günter Zisch von der Autobahnpolizei Schweich begutachtet den fest auf der Ladefläche des VW Transporters montierten Tank, in dem 500 Liter Diesel von einem 39-Jährigen aus dem Kreis Trier- Saarburg geschmuggelt wurden.Foto: Joachim Johanny

Aufgrund eines anonymen Zeugenhinweises fahndete die Autobahnpolizei nach einem orangenen VW Transporter, dessen Fahrer zuvor im luxemburgischen Rosport dabei beobachtet worden war, wie er in einen auf der Ladepritsche des Fahrzeugs montierten und als Holzkiste getarnten Tank 500 Liter Dieselkraftstoff getankt hatte. Anhand einer Halterfeststellung konzentrierte sich die Fahndung auf die vermutliche Fahrstrecke des Transporter-Chauffeurs zu seinen Heimatort, und tatsächlich kam der gesuchte Wagen den Polizisten auf der Ehranger Brücke in Fahrrichtung Hermeskeil entgegen. Auf dem Parkplatz "Kenner Sang" an der B 52 endete der illegale, grenzüberschreitende Gefahrguttransport des 39-Jährigen. Auf der Ladefläche des Pritschenwagens fanden die Beamten eine verschlossene Holzkiste in den Maßen 163 mal 112 mal 36 Zentimeter. Sie forderten den Fahrer auf, das Schloss dieser Kiste zu öffnen. "Es tut mir leid, ich habe keinen Schlüssel für das Schloss und kann die Kiste nicht aufmachen", entgegnete der Mann den Polizisten. Als diese ihm jedoch vorhielten, dass sie genau wüssten, dass die Kiste nur als Tarnung für einen Tank diene und der Tank 500 Liter Diesel enthalte, gab der Mann sein Leugnen auf und öffnete. Zum Vorschein kam ein Edelstahl-Tank der randvoll mit Diesel gefüllt war. Während der Ermittlungen stellten die Beamten die entsprechende Tankquittung aus Rosport als Beweismittel sicher. "Von uns wurde auch das Fahrzeug zur weiteren Abklärung des Sachverhaltes sichergestellt und der Zoll informiert. Der Gefahrgutkontrolltrupp der Polizeidirektion Wittlich wird den Fall weiter bearbeiten. Aufgrund der Gesamtumstände kann man davon ausgehen, dass dieses Fahrzeug schon seit längerem zum dauerhaften Transport von Diesel genutzt wurde", mutmaßt Polizeikommissar Peter Henning. Neben der Nachverzollung des Diesels und zollrechtlicher Ermittlungen erwartet den 39-jährigen eine Geldstrafe wegen Verstöße gegen die Gefahrgutverordnung. Die Polizei weist auf die Gefährlichkeit des Handelns hin. Kraftstoffe dürfen nur in dafür vorgesehenen Behältern transportiert werden. In Luxemburg ist die Mitnahme von mehr als fünf Litern in Reservekanistern strikt verboten, es drohen Geldbußen.

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