Dynamik und Erfahrung

MERZIG. Was zuvor schon hinter vorgehaltener Hand durchgesickert war, ist nun Fakt. Die Staatssekretärin im saarländischen Wirtschaftsministerium Daniela Schlegel-Friedrich soll nach dem Willen der CDU die Nachfolge des Merziger Landrates Michael Kreiselmeyer antreten.

Kreiselmeyer geht im kommenden Jahr in den Ruhestand. Bei der Kreisausschuss-Sitzung des CDU-Kreisverbandes Merzig-Wadern erhielt die Landtagsabgeordnete und Ortsvorsteherin von Besseringen, Schlegel-Friedrich, alle Stimmen der 60 wahlberechtigten Delegierten im Bardenbacher Bürgerhaus. Die Nominierung der in Püttlingen geborenen 36-jährigen Wirtschaftswissenschaftlerin muss satzungsgemäß noch vom CDU-Kreisverband in einer besonderen Versammlung bestätigt werden. Nach dem einstimmigen Bardenbacher Votum gilt die endgültige Wahl zur Kandidatin als Formsache. "Wir sollten Daniela Schlegel-Friedrich geschlossen auf den Schild heben", plädierte zuvor Kultusminister Jürgen Schreier als CDU-Kreisvorsitzender. "Sie bringt jugendliche Dynamik mit, Frauen-Power und eine große Menge Erfahrung, die für uns im Landkreis enorm wichtig ist." Schlegel-Friedrich habe Wirtschaft studiert und vertrete als Staatssekretärin Wirtschaftspolitik. In diesem Amt sei sie auch für den Tourismus im Saarland zuständig. "Was kann uns Besseres passieren, als eine Fachfrau für Innovation als künftige Landrätin zu haben im touristisch bedeutendsten Landkreis im Saarland?", warb Schreier für seine Favoritin, die vor diesem Gremium ohne Mitbewerber auftrat. Für eine Bestätigung von im Vorfeld kursierenden Gerüchten über zwei weitere mögliche Kandidaten innerhalb der CDU gab es in Bardenbach keinerlei Hinweis. Es gelte, eine wichtige Position der CDU im Kreis zu verteidigen, meinte die Kandidatin. "Ich stehe bereit! Der Tourismus ist inzwischen ein Wirtschaftszweig geworden, ohne den der Landkreis nicht mehr leben kann", sagte Schlegel- Friedrich. Im Grünen Kreis sei seit 1999 die Zahl der Arbeitsplätze um 4,2 Prozent gestiegen, während die Arbeitslosenzahlen um 17 Prozent gesunken seien. "Große Aufgaben stehen hier an", meinte die Staatssekretärin, "Aufgaben, die meinen Interessen entgegenkommen". Ihre Parteifreunde nahmen ihr das ab, und Jürgen Schreiers Auffassung von der Ideal-Besetzung des Landrats-Postens hatte sich durchgesetzt. Daniela Schlegel-Friedrich bedankte sich "für das tolle Votum".

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