Ehrgeizige Sanierungspläne für Burg

SAARBURG. Genau vor 1040 Jahren, nämlich 964 n. Chr., erwarb Graf Siegfried von Luxemburg den Berg Churbelun, um darauf eine Burg zu errichten. Sie gab der Stadt und später auch der Verbandsgemeinde ihren Namen.

Bis Ende 2005 soll die Saarburg für weitere 200 000 Euro saniert werden. Einen entsprechenden Antrag will Jürgen Dixius, Geschäftsführer des Fördervereins und Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion Saarburg, am 11. März im Stadtrat einbringen. Bürgermeister Franz-Josef Blatt zeigt sich erstaunt angesichts leerer Kassen und spricht von Wahlkampf.Vier Bereiche sind betroffen

Die geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Burganlage, deren Ausläufer sich bis weit in die Stadt erstrecken, sollen vier Bereiche umfassen. Zunächst würde die Bergseite Richtung Beurig teilweise von ihrem Bewuchs befreit werden, damit die alten Maueranlagen wieder sichtbar werden. Dort sind, soweit nötig, Ausbesserungsarbeiten vorgesehen. Auf der anderen Bergseite würde eine Reduzierung der Bäume die parkartige Nutzung dieser Fläche ermöglichen. Außerdem wünscht sich der Förderverein eine umfangreichere Beleuchtung der Burg, beispielsweise mit bunten Farbeffekten, um das alte Gemäuer weithin sichtbar zu gestalten. Gleichzeitig soll der Fußweg zur Burg besser beleuchtet werden. Irgendwann, so Dixius, sind dann die historischen Zufahrtswege dran, doch das werde wohl sehr kostenintensiv. Der Bürgermeister von Saarburg, Franz-Josef Blatt, ist erstaunt über solche Pläne und hält sie für Vorgeplänkel des Wahlkampfes. "Die Saarburg ist ohne Frage das Wahrzeichen der Stadt, und natürlich tun wir alles, um sie zu erhalten." Aber die Wünsche seien völlig unrealistisch, denn in den kommenden Jahren könnten aufgrund der Haushaltslage nur Maßnahmen abgewickelt werden, die der Verkehrssicherheit dienen und eine Schließung der Burg verhindern. Allein die Arbeiten am Hangrutsch würden 92 000 Euro verschlingen, die Zuschüsse seien zwar beantragt, aber nicht bewilligt, so Blatt. Die notwendigen Baumaßnahmen am Mantelturm, den Mauerpfeilern und der oberen Treppenanlage kosteten 66 500 Euro, dafür gab es 35 800 Euro von der EU und 6100 Euro vom Kreis. Das Dach des Toilettengebäudes wurde für 29 500 Euro saniert. Auch über die vorgeschlagene Beleuchtung kann Blatt nur den Kopf schütteln: "Wir haben fast noch nicht einmal das Geld, die Burg jetzt zu beleuchten." Er sei dafür, den Leuten zu sagen, wie es ist. "Sonst brauchen wir uns über die Politikverdrossenheit nicht zu wundern." Oberste Priorität habe im Moment die Neuverpachtung des Burgrestaurants. Die Aussichten, dass es Mitte April wieder seine Pforten öffnen wird, seien sehr gut. Jürgen Dixius schätzt die Erfolgsaussichten, dass der Sanierungsantrag seiner Partei mit einem Volumen von 200 000 Euro am 11. März eine Mehrheit findet, sehr hoch ein. Das Geld sollen Kommunen, EU, Denkmalpflege und Sponsoren aufbringen. "Ich erwarte von allen Beteiligten eine gewisse Verpflichtung, für derartige Hinterlassenschaften etwas zu tun", so der Geschäftsführer des Fördervereins.Morgen geht es in unserer Serie "Kreis ganz nah" um den Saarburger Jugendclub am Schlachthof.

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