Eigene Meinung erwünscht

Es ist bei näherer Betrachtung vollkommen egal, ob der Zorn von Hugo Kohl gerechtfertigt ist oder nicht. Denn nirgendwo steht geschrieben, dass die FWG sich prinzipiell der CDU anschließen muss. Im Gegenteil: Die Wähler haben der FWG 2004 den Auftrag erteilt, ihre Arbeit als dritte Kraft in den kommunalen Gremien unbeeinflusst von Parteibüchern und ohne Verpflichtungen in Richtung Mainz oder Berlin fortzusetzen.

Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, sondern völlig normal und sogar wünschenswert, dass die FWG eine eigene Meinung hat, die nicht mit den Ansichten der CDU übereinstimmt. Die oft beschworene bürgerliche Mitte ist nichts weiter als eine abstrakte Wortschöpfung, die mit einer von Substanz und Leben erfüllten Kommunalpolitik nichts zu tun hat. Die Bildung eines unbesiegbaren Blocks im Kreistag, der alle Entscheidungen im Alleingang trifft und dabei die SPD und Bündnis 90/Die Grünen zu Statisten degradiert, ist ein Wunschtraum mancher Kommunalpolitiker, der hoffentlich in dieser Konsequenz nie in Erfüllung geht. Denn das Resultat wäre eine äußerst langweilige Politik. j.pistorius@volksfreund.de

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