Eilantrag an falsche Adresse gerichtet

Das Verwaltungsgericht Trier hat den Eilantrag eines Privatwaldbesitzers gegen die Beschilderung und Bewerbung des Eifelsteigs im Raum Kordel abgelehnt. Die Verbandsgemeinde Trier-Land sei die falsche Antragsgegnerin, so das Gericht.

Trier/Kordel. (alf) Beim Fernwanderweg "Eifelsteig" bleibt alles wie gehabt. Nachdem ein Privatwaldbesitzer mit einem gerichtlichen Eilantrag den Abbau der Markierungen in einem Teilbereich bei Kordel durchsetzen wollte (der TV berichtete), befand nun das Verwaltungsgericht Trier, dass dieser Antrag abzulehnen sei, weil er an den falschen Adressaten gerichtet wurde. Nicht die Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land sei an der Markierung des Eifelsteigs beteiligt, sondern das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Diese habe letztlich den Genehmigungsbescheid erteilt. Wie das Gericht weiter mitteilt, sei die Antragstellerin auf diesen Sachverhalt zuvor bei einem Erörterungstermin hingewiesen worden. Auch der Antrag, die Bewerbung des Eifelsteigs auf dem Privatwald-Teilstück zu unterlassen, blieb erfolglos. Auch hier sei die VG Trier-Land der falsche Adressat, bemerkt das Gericht; die Eifeltourimus GmbH betreibe die Werbung für den Eifelsteig.

Waldbesitzerin ist die Firma "Abnoba GmbH" (Kordel). Deren Anwalt Andreas Hackethal sagte dem TV, er werde jetzt mit seiner Mandantschaft weitere Schritte prüfen. Die Routenführung durch den Privatwald sei ohne die nötige Transparenz und in "Gutsherrenmanier" von der öffentlichen Hand erfolgt, so Hackethal. Hier würden Bürgerrechte mit Füßen getreten. Der Privatwaldbesitzer befürchtet durch eine verstärkte Inanspruchnahme des Weges durch Wanderer Nachteile für das Wild; außerdem verweist er auf Risiken wie Steinschlag-Gefahr und Holzeinschläge.

Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland fühlt sich indes durch die Ablehnung des Eilantrags in seiner Auffassung bestätigt, dass "man der Verbandsgemeinde keine Versäumnisse vorwerfen kann". Die Trassenpläne für den Eifelsteig seien hinreichend erörtert worden.

Die Fertigstellung des 313 Kilometer langen Wanderwegs von Aachen bis Trier war kürzlich in Manderscheid gefeiert worden. Wirtschaftsminister Hendrik Hering hatte betont, dass damit ein weiterer Schritt getan worden sei, um Rheinland-Pfalz als Wanderregion Nummer eins unter den deutschen Mittelgebirgen zu positionieren.

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