Eile mit Weile

KONZ-KÖNEN. Bis die Umgehung Konz-Könen tatsächlich gebaut wird, dürfte noch einige Zeit ins Land ziehen. Bis 2015, so die Bundesregierung, soll sie gebaut werden. Dieses Jahr noch soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

"Wissen Sie, wir machen das hier schon seit neun Jahren. Aber ändern tut sich nichts", zieht die Dame am Tresen des Gasthauses Sturm die Schultern hoch. Und seit Jahresanfang donnern mehr LKW als zuvor durch den Ort. "Die Maut fährt durch Könen", sagt Erwin Carl, Sprecher der Bürgerinitiative Ortsumgehung. Die Einwohner werden das wohl noch länger erdulden müssen: Carl informierte seine Mitstreiter, dass allerfrühestens Mitte 2005 mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens zu rechnen sei. Dies habe ihm der Landtagsabgeordnete Manfred Nink (SPD) telefonisch mitgeteilt. Auch das Landeswirtschaftsministerium, so Carl, habe ihm kein genaues Datum nennen können. Bereits zuvor hatte die Behörde schriftlich mitgeteilt, dass die Straße erst nach rechtlicher Absicherung - also Abschluss des Planfeststellungsverfahrens - in der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes berücksichtigt werden könne. Das bedeutet: wahrscheinlich erst 2011. Ein Raunen ging durch den Saal der Gaststätte. Vorwurf von Carl: "Die Behörden vor Ort" hätten längst die Planung einleiten können. Schließlich sei seit Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans bereits ein halbes Jahr vergangen. Der Fraktionschef der SPD im Konzer Stadtrat, Alfons Maximini, konterte. Er erinnerte daran, dass ohne Gesetzesvorlage kein Verwaltungsbeamter in dieser Hinsicht tätig werden dürfe. Zudem laste auf den Behörden viel Arbeit. Und schließlich sei noch völlig ungewiss, welche Einsprüche es im Verlauf des Planfeststellungsverfahrens geben wird. Den ersten Vorgeschmack lieferten die Konzer Grünen ab, die nicht gegen die Umgehungsstraße sind - Naturschutzbedenken aber nicht außer Acht lassen wollen. "Jeder hat ein Klagerecht, um eigene Vorstellungen einzubringen", erklärte Maximini den Zuhörern. "Bei uns im Ort werden sich wohl nur zwei oder drei Einwände erheben", ist Carl sicher, "aber wie sieht es außerhalb von Könen aus?"

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