Ein Fußweg auf dem Wunschzettel

FARSCHWEILER. Sagen, wo der Schuh drückt - zahlreiche Einwohner von Farschweiler nutzten die Gelegenheit und kamen zum TV -Ortsgespräch ins Bürgerhaus. Dabei stellte sich schnell heraus, dass Farschweiler an einem ganz speziellen Verkehrsproblem leidet.

Erstes Thema in der Runde war die Kreisstraße zwischen Farschweiler und Herl, die am Landgasthof "Alte Mühle" vorbeiführt. In Farschweiler - aber wohl auch in Herl - gibt diese Straße offenbar schon seit Jahren Anlass zum Verdruss. Und dies hat mehrere Gründe: Zum einen wird diese Verbindung zwischen den beiden Orten stark von Fußgängern frequentiert. Sie ist auch der einzige begehbare Weg zum Gasthof. Allerdings müssen sich Fußgänger und Fahrzeuge die Fahrbahn teilen, da ein spezieller Gehweg fehlt. Andererseits hält sich auf der schnurgeraden Strecke kaum ein Kraftfahrer an die dort vorgeschriebenen 70 Stundenkilometer. Eine gefährliche Situation besonders bei Dunkelheit, wenn die Straße auch von Gästen des Gasthofs frequentiert wird. Wann kommt endlich der lange geforderte Bürgersteig? Wäre zunächst wenigstens ein Provisorium dort möglich? Diese übereinstimmenden Fragen aus der Runde lösten eine umfassende Diskussion aus, wobei Ortsbürgermeister Werner Schmitt daran erinnerte, dass das Projekt vor zehn Jahren fast zur Hälfte verwirklicht worden wäre. 1993 hatte der Ortsgemeinderat den Bau des Fußweges bis zur Gaststätte beschlossen. Damals hätte der Kreis das Projekt noch gefördert - was inzwischen nicht mehr der Fall ist. Doch wegen eines Formfehlers ließ 1993 die Verbandsgemeinde (VG) den Bauantrag des Ortsgemeinderats nochmals zur erneuten Beratung zurückgehen - und dies war der Anfang vom Ende. Es kam in Farschweiler zu einer Debatte über die Kostenbeteiligung. So wurde - und darüber sind sich die meisten im Ort heute einig - das für Farschweiler so wichtige Projekt "zerredet und verschleppt". Fröhliche Urständ feierte anschließend das Thema "Windenergie". Da es bekanntlich außer den vorhandenen Windrädern keine weiteren Anlagen in der VG Ruwer gegeben wird, wurde die Debatte über die verpassten Strom-Einnahmechancen zum Streit um des Kaisers Bart. Allerdings zeigte sich erneut, wie polarisierend das Thema noch immer auf Befürworter und Gegner wirken kann. Breiten Raum nahm auch der Zustand der Grundschule ein. Eltern kritisierten die Ausstattung und die Qualität des Unterrichts. Andere warnten vor zu hoch gesteckten Forderungen, weil sonst der Tag kommen könnte, an "dem die Kinder einfach zum Unterricht nach Osburg gekarrt" würden. Ein Seitenhieb galt auch dem TV , der kürzlich die "schlechte ÖPNV-Anbindung Farschweilers" bemängelt hatte. Dies sehen die Einwohner anders. Farschweiler sei dank der RMV-Anbindung über die B 52 sogar hervorragend an den ÖPNV angeschlossen, musste sich der Moderator des Trierischen Volksfreunds sagen lassen.

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