Ein Gewächs lebt hoch

TRIER. (red) Wein ist ihre Leidenschaft: Das Frühlingsfest hat bei den Riesling-Freunden der Region einen festen Platz. Es brachte sie zu Mühlen, in Wingerte und an wohlgedeckte Tafeln.

Schon die große Teilnehmerzahl am Auftaktabend im Hotel Deutscher Hof in Trier machte die Beliebtheit des Frühlingsfestes der Riesling-Freunde deutlich. Der Prälat konnte in Verbindung mit einer repräsentativen Weinprobe mit Weinen von Mosel-Saar-Ruwer aufzeigen, dass die Häufigkeit, mit der Wein und Weinbau in den Büchern des Alten und Neuen Testaments erwähnt werden, von der Verwurzelung des Weinbaus und Weinkonsums in der Kultur Zeugnis ablegen. So nahmen die Anwesenden die Worte des Weisen Salomon, festgehalten im Alten Testament, "der Wein erfreue des Menschen Herz" ernst und erlebten im Beisein der Weinprinzessin Kristina Klaß einen fröhlichen Abend, der mit seinen auch nachdenklichen Komponenten noch lange nachwirkte. Der Samstag brachte gleich mehrere Höhepunkte: Über 70 Teilnehmer erlebten beim Besuch der Museumsmühle "Molitorsmühle" am Föhrenbach in Schweich ein beachtenswertes historisches Baudenkmal, das von der engagierten Müllerstochter Gisela Scholtes mitreißend dargestellt wurde. Doch wenn die Riesling-Freunde auf Reisen gehen, spielt selbstverständlich der Weinbau die tragende Rolle. So war der nächste Programmpunkt eine kurze Wanderung in die Weinlage Mehringer Blattenberg. Winzermeister Hans Hoffranzen, zugleich der Kellermeister der Weinbruderschaft Augusta Treverorum, zeigte die lange Geschichte aus der Frühzeit des Weinbaus dieser Weinlage auf und spannte den Bogen zur Gegenwart - und erklärte, wie diese Weinlage für Besucher noch attraktiver gestaltet werden soll. Bei dem folgenden Mittagessen mit integrierter Weinrobe bei Hoffranzens zeigte sich, was eine engagierte Winzerfamilie zu leisten in der Lage ist. Für die Winzersgattin stellte die Aufgabe, ein schmackhaftes Mittagessen für über 70 Gäste zuzubereiten, kein Problem dar. Auf den letzten Programmpunkt des Tages, einen Besuch bei der Weinkellerei Schmitt Söhne in Longuich, war man sehr gespannt. Selbst einigen Weinfachleuten unter den Riesling-Freunden war das Unternehmen nur dem Namen nach bekannt. Sehr freundlich erfolgte die Begrüßung von einem der Firmeninhaber und dem Exportleiter des Unternehmens, die auch die Gruppe durch den Betrieb führten. Immerhin beschäftigen sie am Standort rund 60 Mitarbeiter und zählen zu den größten Weinexporteuren Deutschlands. Während des Rundgangs durch die Betriebsanlagen erfuhr man, dass der Jahresausstoß beachtliche 27 Millionen Liter beträgt. Stolz verweist man auf die Zertifizierung, Beweis für die zukunftsweisenden Qualitäts-Managementssysteme. Am Standort Longuich erfolgen nur die Füllungen - jeweils auftragsbezogen innerhalb von zehn Arbeitstagen. Werden Weine als Most eingekauft, vergären sie in der Betriebsstelle Ürzig. Ein logistisches Problem und gleichzeitig die Stärke des Unternehmens sind die von Land zu Land unterschiedlichen Anforderungen an Geschmack, Verpackungsart und -Größe, sowie die Ausstattung, wie Kennzeichnung und Verschluss. Den Abschluss der Besichtigung bildete eine fünfteilige Sekt- und Weinprobe, wobei die Weinfreunde anerkennend feststellten, dass die Größe eines solchen Betriebes die gute Qualität der Weine nicht ausschließt. Ein kleines Abendessen, zu dem das Familien-Unternehmen einlud, rundete das Programm ab und das Frühlingsfest zu Ehren des Rieslings fand damit seinen Abschluss.

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