Ein Glücksfall

LEIWEN. (kat) Einmal im Jahr kehren Herbert Lex, 30 weitere Betreuer und etwa 100 Kinder und Jugendliche aus Leiwen dem Moselort den Rücken. Seit elf Jahren engagiert sich der Schornsteinfegermeister für zehn unvergessliche Tage in einem Zeltlager.

 Glücksbringer: Schornsteinfeger Herbert Lex organisiert seit elf Jahren die beliebte Leiwener Zeltlagerfreizeit. Ein Glück für Leiwens Kinder. Foto: Katja Krämer

Glücksbringer: Schornsteinfeger Herbert Lex organisiert seit elf Jahren die beliebte Leiwener Zeltlagerfreizeit. Ein Glück für Leiwens Kinder. Foto: Katja Krämer

Herbert Lex ist ein Glücksbringer. Für diejenigen, die daran glauben, dass der Tag gut wird, wenn sie ihm als Schornsteinfeger in Trier begegnen, und auf alle Fälle für die Leiwener Jungen und Mädchen. Einmal im Jahr findet das beliebte zehntägige Zeltlager in den Sommerferien statt. Und jährlich fiebert Leiwens Nachwuchs dem Anmeldedatum entgegen. Nicht mitfahren zu können, wäre eine Katastrophe, die Sommerferien wären nicht mehr zu retten. Einer, der die Freizeitaktion möglich macht, ist Herbert Lex. Nach dem Zeltlager ist für ihn schon wieder vor dem Zeltlager. Kurz vor den Herbstferien sitzt der 35-Jährige am Computer in seinem Holzhaus auf der Zummethöhe und gibt "Sportverein" und "Saarland" in die Suchmaschine ein. Der PC findet eine Reihe von Sportvereinen. Der "Ur-Leiwener" schaut sich die Fotos der Sportanlagen an und sortiert nach Favoriten. "Sportplatz plus große Wiese ist ein Muss." Wo die weiße Zeltstadt aufgebaut wird, entscheidet sich erst, nachdem die Plätze an Ort und Stelle unter die Lupe genommen worden sind. Das Aussuchen des Zeltlagerplatzes ist nur ein Bruchteil der Arbeit, die Herbert Lex leistet. Das Motto, unter dem die Aktion stehen wird, wird festgelegt, Spiele werden kreiert oder notwendige Besorgungen erledigt. Warum opfert ein junger Mann seit Jahren sein Freizeit, übernimmt sehr viel Verantwortung, um jungen Menschen alljährlich einen Ferienspaß zu bieten? "Als Kind Zeltlagerstimmung zu erleben, ist ein Muss", sagt Herbert Lex. Er weiß, wovon er spricht. Pastor Franz Kenez hat das Zeltlager vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Das hat ein Zeltlagerfieber in Leiwen entfacht, das bis heute brennt. Es sei nicht zu beschreiben, Pater Kenez habe einen unvergleichlichen Geist in das Ferienprojekt gebracht. Auch heute noch besucht der 89-jährige Vater der Aktion die Abenteurer. Sein Reisesegen vor der Abfahrt ist ein Muss. Statt langatmiger Predigt erzählt Pastor Kenez dann Geschichten aus vergangen Jahren und gibt Regeln mit auf den Weg - ohne erhobenen Zeigefinger. Herbert Lex ist begeistert von dem Geistlichen und ist stolz, sein Projekt weiterführen zu können. Ob er noch der Zeltlagerleiter sein wird, wenn sein vierjähriger Sohn Maximilian in die Zeltlagerjahre gekommen ist, weiß er noch nicht. Aber er wird alles tun, damit es diese Aktion noch lange geben wird. Der gemeinsame "Camping-Spaß" hinterlässt nachhaltige Spuren. "Wir treffen uns später, um Fotos anzuschauen, oder starten Spendenaktionen für Kinder, denen es nicht so gut geht", berichtet Lex. Beachtliche Summen seien schon zustande gekommen. Das Wichtigste: "Das Zeltlager stärkt das Leiwener Gemeinschaftsgefühl." Seit 2001 heißt das Zeltlager "Pater Kenez-Zeltlager".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort