Ein Hauch von Basar

SCHWEICH. Die Schweicher Stadtwoche endete am Montag mit dem traditionellen Markttag des Gewerbeverbandes. Wieder traten mobile Händler in friedliche Konkurrenz zum örtlichen Einzelhandel. Trotz "durchwachsenen" Wetters lockte das bunte Angebot tausende Besucher in die Stadt.

Ein Hauch von orientalischem Basar schwebt über Brücken- und Richtsstraße, die schon seit Freitag den feiernden Schweichern und ihren Gästen gehören. Wo am Vortag noch eine große Zuschauermenge auf den Festumzug wartete, reihen sich nun die Stände der mobilen Händler.Das Angebot ist vielfältig, wobei der Schwerpunkt bei der Bekleidung liegen dürfte. Nicht lange suchen müssen die Kaufinteressierten auch nach Haushaltswaren, Spielzeug, Schmuck, Accessoires und leckeren Lebensmitteln wie Imkerhonig, Tee oder Gewürzen.

Auch die meisten Schweicher Geschäfte haben das Thema "Markttag" aufgegriffen und bieten auf Ständen vor ihren Schaufenstern das eine oder andere "Schnäppchen" feil. Als Konkurrenz werden die reisenden Händler übrigens nicht betrachtet. Im Gegenteil: Sie gelten als "belebend für's Geschäft", weil sie zusätzlich Kauflustige in die Stadt am Tor der Roemischen Weinstraße locken. Davon profitieren auch die vom Festgeschehen an den Vortagen zurückgebliebenen Getränke- und Imbissstände-Betreiber auf der Brückenstraße.

Fast alle Händler wollen wiederkommen

Mit Spaß und Spiel für die kleinen Besucher wartet die Sparkasse bei ihrem Spielfest auf: Hüpfburg, Torwandschießen, Buttons mit eigenem Konterfei. Und besonders regen Zuspruch findet der Ballonwettbewerb des rot-weißen Geldinstituts.

Als sich gegen 18 Uhr der Markttag dem Ende zuneigt, sind die "fliegenden Händler" wie ihre ortsfesten Schweicher Kollegen mit dem Ergebnis zufrieden. Trotz des kühlen und nassen Wetters gibt es - im Gegensatz zum Vorjahr - kaum Klagen. Alle vom TV befragten Marktleute erklären spontan, auch im kommenden Jahr wieder an die Mittelmosel kommen zu wollen.

So auch Dietmar Söderberg aus Remscheid, der mit Autozubehör, Werkzeug und Haushaltswaren am Anfang der Richtstraße Stellung bezogen hat. "Obwohl wir Pech mit dem Wetter hatten, bin ich sehr zufrieden und werde 2006 wieder herkommen", sagt der 63-jährige Marktbeschicker. Er komme gerne nach Schweich und kenne den Vergleich - etwa mit dem Ruhrgebiet. Söderberg: "An der Ruhr geht nicht mehr viel. Zu wenig Kaufkraft, aber horrende Standmieten."

Zufrieden ist auch Textilhändlerin Ulrike Sand aus Saarbrücken, die nun zum zweiten Mal an die Mittelmosel gekommen ist. "Das Wetter kann man sich ja nicht aussuchen", sagt sie "aber ich bin gerne hier in Schweich, schon wegen der Leute."

Derweil trauert die Schweicher Schuhhändlerin Hannelore Kolz kurz vor Schluss ein wenig dem verkaufsoffenen Sonntag nach, der sehr gut gewesen sei. "Aber an unserem Stand draußen lief es auch heute", fügt sie dann hinzu.

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