Ein Herz und eine Seele

LEIWEN. (mer) Jakob und Irene Raville sind seit 60 Jahren ein Herz und eine Seele. In den Wirren der Kriegszeit lernten sie sich kennen und lieben. Im Kreis ihrer Kinder, Enkel und Urenkel feiern sie nun ihre diamantene Hochzeit.

"Ich wollte ein Mädchen am Rhein", das war in den 1940er-Jahren das Lieblingslied des jungen, lebenslustigen Jakob Raville aus Niederemmel. "Aber da hätte ich nie geglaubt, dass ich mal eins heiraten würde”, bekennt der 84-Jährige. Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm. 1942 lernte er als Mitarbeiter einer Weinkellerei Irene aus Worms kennen. Seit 60 Jahren sind die beiden glücklich verheiratet. Dabei hatten die beiden in der Nazi-Zeit viel zu leiden. Jakob war Halbjude und konnte nicht den für eine Hochzeit erforderlichen "Ariernachweis” erbringen. Erst in den Wirren der letzten Kriegstage, am 18. April 1945, konnten sich beide in Neumagen das Jawort geben. "Nach der Messe sind Bomber geflogen”, erinnert sich Irene. Vor 40 Jahren zog das Ehepaar nach Leiwen, wo Jakob bereits seit längerem bei der Firma Carl Reh als Verwalter gearbeitet hatte. Zum Jubiläum kamen der Leiwener Ortsbürgermeister Claus Feller und Verbandsbürgermeister Berthold Biwer. Ihr größtes Glück sind ihre fünf Kinder, sieben Enkel und zwei Urenkel. Doch am Weihnachtsfest hatte es Anlass zur Sorge gegeben: Sohn Joachim befand sich unter den Urlaubern im Katastrophengebiet in Südasien. Doch er konnte von einer Rettungsmaschine geborgen werden. Ein "Erfolgsrezept” für eine erfolgreiche Ehe kennen beide nicht, aber sie haben einen Tipp: "Immer nachgeben, nie streiten."

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