Ein Koch und eine Suppe

KONZ. Nach dem Kreisausschuss hat sich auch der Kreistag mit der neuen regionalen Kulturagentur beschäftigt. Dabei wurde erneut die Informationspolitik gegenüber dem Gremium kritisiert.

Als Alfons Maximini (SPD) 2001 im Bürgermeister-Wahlkampf (Bürgermeister Stadt und Verbandsgemeinde Konz) nach Personen gefragt wurde, mit denen er sich gerne umgeben würde, nannte er unter anderem Hermann Lewen. Bemerkenswert, denn schließlich ist Lewen Mitglied der CDU. Maximinis Aussage zeigt aber, dass er Lewens hauptberufliche Kenntnisse als Geschäftsführer der Mosel Festwochen hoch einschätzt.Seit wenigen Wochen ist Lewen auch dafür zuständig, die neue regionale Kultur-Agentur mit Leben zu erfüllen. Seine Person stand in der Sitzung des Kreistages nicht zur Diskussion, moniert wurde aber erneut, dass der Kreistag durch einen Bericht im Trierischen Volksfreund über die Neukonzeption informiert wurde. Maximini: "Es gab keine Gelegenheit, über Personen und Inhalte zu reden.""Wir wollen keine vollendeten Tatsachen", sagte Hugo Kohl (FWG). Seine Fraktion hatte das Thema auf die Tagesordnung gebracht. Gleichzeitig versicherte er der neuen Kulturagentur aber die "uneingeschränkte Zustimmung".Langer Atem und viel Geduld

Bernd Henter (CDU) hätte es begrüßt, "wenn die Diskussion ein halbes Jahr früher stattgefunden hätte". Immerhin seien die Landkreise die Hauptgeldgeber. Mit der Kulturagentur werde eine neue Ebene geschaffen. Dies dürfe nicht zu einer Verkomplizierung der Thematik führen. Spätestens nach drei Jahren solle eine inhaltliche Überprüfung stattfinden. "Lewen ist der richtige Mann im Boot", sagte Paul Port (Grüne). "Wir brauchen aber langen Atem und Geduld", mahnte er.Harry Thiele, Vorsitzender der Initiative Region Trier, unter deren Dach die Kulturagentur beheimatet ist, und Lewen stellten erneut deren Aufgaben und Ziele dar. Das Alleinstellungsmerkmal und damit die Chance der Region sei das römische Erbe, sagte Thiele. Es müsse mit dem Tourismus verknüpft werden."Die Region hat viel zu bieten. Jeder kocht aber noch sein eigenes Süppchen", sagt Lewen. Er wolle kompetente Leute an einen Tisch bringen und erst einmal in "politikfreier Zone" diskutieren: "Kultur ist ein Wirtschaftsfaktor, die Region lebt davon. Wir sind auf dem Weg der Professionalisierung."

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