Ein Leben für die Chormusik

KONZ. Nach 50 Jahren beendet Josef Hoff seine Tätigkeit als Chorleiter. Zum Abschied wurde er mit der Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes geehrt.

Abschiedefallen ohnehin schwer. Wenn man, wie Josef Hoff, seineLeidenschaft aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängenmuss, ist die Wehmut sicher noch größer. Allein 30 Jahre langhatte der ausgebildete Kirchenmusiker die Sängervereinigung Konzund die Männergesangvereine (MGV) aus Wawern und Könen dirigiert.35 Jahre in Konz

"In Josef Hoffs Arbeit steckte eine beispielhafte Kontinuität. Er hat Tausende von Stunden der Chormusik gewidmet, und sein Verhältnis zu Sängern und Vorständen hat immer gestimmt", lobte Kreischorleiter Otmar Clemens, der dem ausgebildeten Kirchenmusiker die Ehrennadel und die dazu gehörende Urkunde überreichte.

Die Ehrung fand während einer besonderen Chorprobe statt, die auch gleichzeitig den letzten gemeinsamen Auftritt der drei Männerchöre darstellte, da der Wawerner MGV sich wegen mangelnden Nachwuchses auflösen musste. Ehrensache, dass die Chöre zum Abschied ihres Chorleiters eigens ein paar Lieder einstudiert hatten.

"Besonders gern erinnere ich mich an unsere 25 großen Konzerte, von denen eines sogar in der Europahalle unter Mitwirkung von Chris Howland stattfand", erzählte Josef Hoff. Der 70-Jährige, der in Breit im Hunsrück geboren wurde, leitete schon mit 17 Jahren in Naurath seinen ersten Chor. "Das war ein zusammengewürfelter Männerchor, und am Ostermontag haben wir die Hochamt-Messe gesungen", erinnert er sich nicht ohne Stolz.

Außer den Chören in Konz, Wawern, Könen und Naurath hat Josef Hoff im Laufe seiner 50-jährigen Tätigkeit auch die Männerchöre in Wasserliesch, Newel und Wellen sowie den Trierer Bundesbahnchor geleitet. Allein zum Beispiel mit dem MGV "Lyra" Könen hat er 1400 Proben und 400 Auftritte absolviert. Hauptamtlich war er als Organist in Wasserliesch, Neuwied und stolze 35 Jahre in Konz tätig.

Nachdem er seine Leidenschaft aufgeben musste, will sich Josef Hoff jetzt verstärkt seinem Drahtesel widmen und die Gegend rund um Konz erkunden. Und weil er sein neues Hobby mit bestem Gerät starten soll, gab es von den Männerchören eine erste Finanzspritze zur Anschaffung eines neuen Fahrrads. Klar, dass er aber auch als Sänger in "seinen" Chören jederzeit herzlich willkommen ist.

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