Ein Lebensretter mit Mut

SAARBURG. Wenn jemand nach 36 Arbeitsjahren sagt, dass er mit seiner "Wahl überaus glücklich" ist, muss er einen erfüllenden Beruf ausgeübt haben. So wie der ehemalige Chefarzt des Kreiskrankenhauses Saarburg, Peter Gerometta, der am morgigen Freitag in den Ruhestand geht.

Anderen Menschen helfen zu wollen war der Grund, aus dem sich Peter Gerometta dafür entschieden hatte, Arzt zu werden. Der 62-jährige Chirurg hat in Tübingen und München Medizin studiert, anschließend ließ er sich in Koblenz zum Facharzt ausbilden. Seine Schwerpunkte: Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie und Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie).Gute Zusammenarbeit im Krankenhaus

Vor 21 Jahren übernahm er die Leitung der chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Saarburg, in dem er "ein sehr gutes Team aufgebaut" hat. Gerometta schätzt die "sehr, sehr gute Zusammenarbeit" mit den Ärzten, Schwestern und Pflegern. Man habe sich "in jeder Weise ergänzt", sagt Gerometta rückblickend. Das hätten auch die Patienten immer gespürt.

13 Jahre lang hat er das Kreiskrankenhaus mit acht Fachabteilungen und rund 220 Betten als ärztlicher Direktor geführt und dort die "heimatnahe Versorgung" von Patienten gewährleistet. Über die medizinische Behandlung hinaus war es ihm immer wichtig, die Patienten als Persönlichkeiten wahrzunehmen und "ein persönliches Verhältnis zu ihnen aufzubauen". Dabei hat der Tübinger die Menschen aus der Region als "sehr zugänglich und freundlich" kennen gelernt

Seinen Beruf habe er immer gerne ausgeübt, auch wenn dieser "das ganze Leben überlagert", beispielsweise bei Nacht- und Wochenendschichten. "Man muss viel Mut haben und viel wagen. Manchmal muss man von jetzt auf gleich entscheiden", schildert Gerometta seine Erfahrungen. Beispielsweise wenn eine schwierige und langwierige Krebsoperation ansteht oder wenn ein schwer verletztes Unfallopfer ums Leben ringt. Besonders in diesen Fällen freut er sich, wenn er eine lebensbedrohliche Situation meistert und die Patienten nach einigen Tagen gesund nach Hause schicken kann.

In seiner Karriere, in der sich Gerometta auch berufspolitisch in verschiedenen Gremien engagiert hat, hat er zahlreiche medizinische Entwicklungen erlebt: Die Liegezeiten der Patienten hätten sich halbiert, die Operationsmethoden seien sicherer und schonender geworden, und es seien immer wieder neue Behandlungsmethoden entwickelt worden.

Ab morgen wird sich Peter Gerometta nicht mehr mit innovativen medizinischen Methoden befassen, denn wird er Stethoskop und Skalpell aus den Händen legen und den Ruhestand genießen. "Erst einmal werde ich mich erholen, zur Ruhe kommen und dann überlegen, was ich machen möchte", blickt der zweifache Großvater gelassen in die Zukunft. Auf jeden Fall werde er mehr lesen, mehr Sport treiben und die Kontakte zu Freunden intensivieren. Doch zuerst einmal heißt es morgen Abschied nehmen vom Saarburger Krankenhaus, von Kollegen, Mitarbeitern und Patienten.

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