Ein Mann für viele Fälle

MEHRING. Er ist bekannt wie der viel zitierte "bunte Hund": Adolf Schömer ist Hausmeister, Gemeindearbeiter, Handwerker und hat sich in diesen und weiteren Funktionen viel Anerkennung erworben.

Eigentlich "gehört" Adolf Schömer jeweils zur Hälfte der Verbandsgemeinde Schweich und der Ortsgemeinde Mehring. Denn "die gute Seele des Ortes" wird von beiden zur Bewältigung der anfallenden Arbeiten als Hausmeister und Gemeindearbeiter eingesetzt. Im Februar kommenden Jahres blickt er auf eine 24-jährige Tätigkeit in diesen Funktionen zurück. "Als ich meine neue Arbeitsstelle antrat, wurde auch die Turnhalle ihrer Funktion übergeben", erinnert sich Schömer. Seit dieser Zeit verrichte er immer wieder montags Dienst in diesem Gebäude. Denn insbesondere nach den Wochenenden, an denen Sportveranstaltungen und Feste stattfinden, gibt es dort genügend Arbeit. Da der Zahn der Zeit an der Substanz des Baus und den Einrichtungen der Turnhalle genagt habe, sei auch immer etwas zu reparieren, erzählt er. Der Arbeitsbereich des ehemaligen Winzers - er hat seine Weinberge verpachtet - ist aber nicht nur die Turnhalle. Nur wenige Meter davon entfernt hat er mit der neuen Grundschule seit einiger Zeit einen erweiterten Wirkungsbereich. Schon im alten Schulgebäude sorgte er im Auftrag der Verbandsgemeinde für Ordnung und einen geregelten Ablauf des Schulbetriebes. Jetzt ist er auch der "Schlüsselgewaltige" mit Zugang zu allen Räumlichkeiten im neuen Gebäude. Stolz zeigt er Besuchern die hellen Räume und Flure. Dabei erzählt er von der Bauzeit und der Bitte von Schulleiterin Marga Begon an ihn. "Sie sagte damals, ich solle mich um die technischen Fragen und Verbesserungswünsche kümmern." Diesem Wunsch der Leiterin und der anderen sechs weiblichen Lehrkräfte sei er gerne nachgekommen. So war er vom Baubeginn (Oktober 2002) bis zum ersten Schultag Anfang November 2003 regelmäßig vor Ort. Es gab zwar oft nichts zu regeln, aber Schömer hat zumindest den Werdegang im Foto festgehalten und eine komplette Dokumentation erstellt. Für den Umzug von der alten Schule in das neue Gebäude im Ortsteil rechts der Mosel hatten Schömer und seine "zweieinhalb" anderen Kollegen einen kleinen Lastwagen zur Verfügung. "Damit haben wir zunächst das Notwendigste befördert und eingeräumt", erzählt der 53-Jährige. "Das alte Haus werde ich aber trotz des Auszugs der Schule weiter betreuen, denn hier sollen die Vereine ihre Heimat finden." Der gelernte Landmaschinen-Mechaniker hatte vor dem Berufswechsel in der ehemaligen Firma Philipp Müller gearbeitet und sich auch Kenntnisse in der Wasser-Installation und dem Heizungsbau angeeignet. Dieses Wissen kann er als Hausmeister gut gebrauchen. Natürlich verbringt Schömer seinen Arbeitstag nicht nur in der Schule oder der Turnhalle. Auch die Gemeinde hat ein Anrecht auf seine Arbeitskraft. So ist er denn auch regelmäßig beim Mähen von Gemeindeflächen, bei Reparaturarbeiten oder der Pflege von Maschinen zu beobachten. "Die Arbeiten spreche ich montags mit Ortsbürgermeister Helmut Reis ab", erzählt er. "Wenn dann noch etwas Besonderes anfällt, bin ich jederzeit über Handy erreichbar", fügt er schmunzelnd an. Schömer hat sich nicht nur wegen seines Berufes Anerkennung über die Grenzen des Ortes hinaus erworben. Klar, dass er ein gutes Verhältnis zu den Ortsvereinen hat und sie zumindest als inaktives Mitglied unterstützt. Zudem war er rund 30 Jahre Fußballschiedsrichter, leitete 20 Jahre die Jugendarbeit des Sportvereins und ist immer noch für den Fußballverband als Schiedsrichter-Beobachter unterwegs. "Die positiven Erlebnisse in meinem Leben überwiegen", erzählt Schömer. An ein Erlebnis erinnert er sich besonders gerne. Seine Tochter Daniela war 1997/98 die erste Weinkönigin aus dem Ortsteil rechts der Mosel und ist bis heute die einzige geblieben.Am Mittwoch berichten wir in unserer Sereie "Kreis ganz nah" über die Jugendwerkstatt in Longuich-Kirsch.

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