Ein Platz auch für die Kleinsten

KONZ-KARTHAUS. Allein erziehende Mütter in Karthaus können aufatmen: Die Lorenz-Kellner-Kindertagesstätte bietet seit April eine Krippengruppe. Babys ab neun Monaten werden dort betreut.

"Mittagsspeisung" in der Krippengruppe der Lorenz-Kellner-Kindertagesstätte (Kita): Acht kleine Menschlein sitzen auf ihren Mini-Stühlen, beziehungsweise im Hochstuhl, und löffeln brav den Nachtisch. Der unbekannte Besuch des Trierischen Volksfreunds lenkt ein bisschen ab und lässt bei einigen die letzten Löffel aus dem Joghurtbecher etwas zäh in die Münder wandern. Ein Baby nebenan im Ruheraum "juckt" das indes alles gar nicht: Auf einer der neun Matratzen liegt es mit zufriedenem Gesichtsausdruck und hält ein Mittagsschläfchen. "Die anderen bringen wir auch gleich rüber, so dass sie zumindest ein bisschen ruhen", erklärt Kita-Leiterin Alexandra Düntzer-Kukawka. Seit 1. April sind neun Kinder in der Gruppe zusammen. Seit dem 1. Juni ist auch der zehnte und letzte Platz "belegt". Die Verbandsgemeinde Konz sei Ende 2003 mit dem Vorschlag, die Kita um eine Krippengruppe zu erweitern, auf die Einrichtung zugekommen. "Nachdem entsprechender Bedarf in der jüngsten Vergangenheit immer wieder signalisiert worden ist", wie Bürgermeister Winfried Manns erläutert. Alexandra Düntzer-Kukawka habe der Idee offen gegenübergestanden. "Obwohl wir natürlich gespannt waren, wie das mit den ganz Kleinen funktioniert", sagt sie. Räumlich sei die Erweiterung problemlos umzusetzen gewesen. Die Leiterin: "Der Billard-Club Konz hat bislang den Krippenraum in der ersten Etage genutzt. Wir haben eine Wand eingezogen und ihn komplett renoviert." So sind der kleine Schlafraum und das Spielzimmer entstanden. Zudem wurde direkt daneben ein Waschraum mit Becken, Toiletten und einer kleinen Badewanne installiert. "Die Wanne ist prima. Wenn bei dem einen oder anderen mal was in die Hose geht, ist das Problem schnell gelöst", erzählt Düntzer-Kukawka lachend. 51 000 Euro betrugen die Kosten. 20 000 hat der Kreis Trier-Saarburg übernommen, 30 000 die Verbandsgemeinde Konz. Zwei Vollzeitkräfte hat die Kita-Leiterin für die Krippengruppe eingestellt. Gruppenleiterin Natalie Kowal und Kinderpflegerin Bianca Pyttlik sind von 7.30 bis 14.30 Uhr für die Kleinen da. Eine Köchin bereitet die Mahlzeiten. Nach dem gemeinsamen Frühstück stehe freies Spiel, Basteln oder Singen auf dem Tagesplan. "Wir legen viel Wert darauf, regelmäßig mit den Kindern spazieren zu gehen", sagt die Kita-Leiterin. Die Winzlinge kämen dann in den Bollerwagen, die Größeren liefen an der Hand. 17 Monate ist das jüngste Gruppen-Kind, zweidreiviertel Jahre das älteste.Positive Bilanz

"Wir sind sehr positiv überrascht", bilanziert Düntzer-Kukawka die ersten Monate. Anfängliche Bedenken, dass die Kleinen nicht bleiben und zu ihren Müttern möchten, hätten sich zerstreut. "Ich glaube, es hat sich bewährt, dass sie feste Bezugspersonen haben und nicht alleine sind." Und das meint die Leiterin in doppeltem Sinne: Denn häufig besuchten die Erzieherinnen die größeren Kinder im Erdgeschoss. "Wenn es von den Angeboten her passt und niemanden überfordert, bringen wir die Kinder zusammen. Das gefällt den Kleineren und den Größeren gut", meint die Leiterin. Der Stadtteil Karthaus sei Haupteinzugsgebiet der Krippengruppe, die vor allem Alleinerziehenden und doppelt Berufstätigen zugute käme. Große Hoffnung auf einen Platz kann die Leiterin derzeit allerdings niemandem machen: "Seit 1. Juni sind wir mit zehn Plätzen voll belegt."Lesen Sie morgen in unserer Serie Trier-Saarburg - ganz nah" ein Portrait über den scheidenden Ortsvorsteher von Konz-Kommlingen, Werner Faber.

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