Ein Prost auf die Königin

Saarburg/Nittel · Mehr als 10 000 Menschen haben an den ersten beiden Tagen das Saarweeinfest in Saarburg besucht. Höhepunkt des Samstagabends war die Krönung der neuen Saar-Obermosel-Weinkönigin Hannah Arnoldy aus Nittel. Mehrere Tausend Zuschauer standen gestern am Straßenrand, um den Festumzug durch die Stadt zu sehen.

Saarburg/Nittel. Schnieke sehen sie in ihren rot-schwarz-goldenen Uniformen mit Silberknöpfen aus. Die Musiker der Adamson Military Band aus dem englischen Manchester formieren sich, spielen einen zackigen Militärmarsch, und schon ziehen sie in Richtung Festplatz los. Der Militärkapelle - auf Einladung des Gemeinschaftsorchesters Saar-Mosel in Saarburg - folgen Weinhoheiten aus dem Saarland, aus Luxemburg, von der Mosel und Königin Ninorta I. aus Trier. Diesem kleinen Festzug vor der Krönung der neuen Saar-Obermosel-Weinkönigin schließt sich die Schar der Politiker an; Bürgermeister, Beigeordnete, der Landrat, die Mitglieder aus etlichen Räten, des Kreistags, des Landtags und ein möglicher Direktkandidat für die anstehende Bundestagswahl aus Pellingen samt seinen französischen Freunden aus dem Burgund.
Auf die Bühne am Festplatz dürfen dann erst mal nur wenige. Moderator Johannes Kölling ruft als erstes Weinkönigin Sarah Schmitt mit ihren Prinzessinnen Anna Karges und Kerstin Reinert zu sich, dann noch Hannah Arnoldy und Antonia Reinsbach. Für Sarah Schmitt ein sichtbar emotionaler Moment. Sie weiß, wenige Minuten später endet ihre Amtszeit als Saar-Obermosel-Weinkönigin, dann muss sie ihre Krone absetzen. In ihrer Abschiedsrede bedankt sie sich für mannigfache Unterstützung in dieser Zeit.Tränen und Hoffnung


Dann ist der Moment gekommen, in dem sie ihre Krone in die Hände von Bernadette Panizzi legt. Es kullern große Tränen, während die Beigeordnete aus Saarburgs Partnerstadt Sarrebourg sie tröstet. Ein Jahr hat Schmitt das Amt mit Leidenschaft und Engagement gelebt. Jetzt hofft sie, dass sie am 16. September zur Mosel-Weinkönigin gekrönt wird.
Anschließend übergibt Panizzi das rote Samtkissen, auf dem die Krone liegt, an Kristin Weinand aus Brauneberg. Die Moselweinprinzessin setzt Hannah Arnoldy und ihrer Prinzessin Antonia Reinsbach die Diademe auf, während der Musikverein Serrig den Krönungsmarsch spielt. Freudig blickt Arnoldy nach oben: Ein Traum wird wahr. Mit einem Zitat des früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963) erobert sie gleich die Herzen der Zuhörer: "Wein saufen ist Sünde, Wein trinken ist Beten. Lasset uns beten." Nach diesem Motto feiern die vielen Tausend Besucher des Saarweinfests bis tief in die Nacht, etwa auf dem Alten Markt zur Musik der Saarburger Band Rumble in the Box.
Mehrere Tausend Zuschauer jubeln gestern den neuen Weinhoheiten beim Festumzug zu. 24 Gruppen ziehen durch die Saarburger Innenstadt, darunter auch zwei aus der französischen Partnerstadt Sarrebourg sowie wieder die britische Militärkapelle Adamson aus Manchester. Armin Appel, Vorsitzender des Saarriesling-Vereins, der das Saarweinfest gemeinsam mit der Stadt organisiert, ist am Sonntagnachmittag mit dem bisherigen Verlauf der dreitägigen Stadtfeier zufrieden.
Heute endet das Saarweinfest. Ab 14 Uhr haben die Stände in der Weinstraße geöffnet. Denn, so das Motto der Organisatoren des Fests: "Weinfroh fängt die Woche an." Weitere Fotos unter
volksfreund.de/fotos

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