Ein Schreibtisch als Spielfeld

SCHODEN. Albert Gasthauer ist in Schoden ein gefragter Mensch – beispielsweise dann, wenn an der Kirmes ein "Fachmann" für die Kasse gebraucht wird. In seinem Geburtsort Ockfen hat der 51-Jährige gleich den ganzen Sportverein unter sich. Seit über 20 Jahren ist Gasthauer Vorsitzender.

Albert Gasthauer hat eine Leidenschaft für Fußball, wenngleich er nicht selbst über den Rasen jagt. Den fachmännischen Umgang mit dem Ball überlässt er lieber den Kickern der Spielgemeinschaft Schoden-Ockfen-Irsch. Das "Spielfeld" des 51-Jährigen ist der Schreibtisch, seine Stärke der Umgang mit Zahlen. Das erkannten Mitte der 70er-Jahre auch die Mitglieder des Sportvereins seines Geburtsorts Ockfen. Kurzerhand machten sie den kaufmännischen Angestellten zunächst zum Stellvertretenden, später zum Geschäftsführer. Vielfache Talente gezeigt

In den folgenden Jahren zeigte sich, dass Gasthauer nicht nur im Hinblick auf die Vereinskasse Organisationstalent besitzt, sondern auch Führungsqualitäten hat. 1984 - Albert Gasthauer hatte inzwischen geheiratet und war nach Schoden gezogen - stellte er sich zur Wahl des Vorsitzenden "seines" SV. Er bekam den Posten. Seither hat sich an der Vereinsspitze nichts mehr verändert - im Gegensatz zum Ockfener Sportplatz, denn der sieht schon lange nicht mehr so aus wie bei Gasthauers Amtsantritt. Der 51-Jährige berichtet: "Unter meiner Regie sind die Flutlichtanlage und das Umkleidegebäude entstanden." Darauf sei er besonders stolz. "Ein Jahr lang waren ich und meine Kollegen mit dem Errichten des Bauwerks beschäftigt." Die Vereinsarbeit beanspruche einen großen Teil seiner Freizeit, erklärt Gasthauer. "Wenn beispielsweise das Pokalturnier oder eine andere Veranstaltung zu organisieren ist, muss ich schon Tage vorher Urlaub nehmen, damit alles reibungslos abläuft. Dadurch geht viel Zeit für meine Familie verloren." Die Arbeit sei nur deshalb möglich, weil Ehefrau Magdalena ihm den nötigen Freiraum lasse. Freiraum braucht der Wahl-Schodener ohnehin eine ganze Menge, denn sein Engagement beschränkt sich nicht nur auf den Sportverein Ockfen. Auch im SV Schoden ist Gasthauer Mitglied, ebenso im Angelsportverein Ockfen. "Ich habe in jedem Verein irgendeine Funktion - unter anderem als Kassenprüfer." Wenn in Schoden eine Veranstaltung - beispielsweise die Kirmes - anstehe, sei er "selbstverständlich" mit von der Partie. Auch in diesem Fall sei er für die Finanzen zuständig. Inzwischen sitzt der 51-Jährige auch im Kulturausschuss der Gemeinde. Sein besonderes Interesse gilt jedoch dem Sportverein Ockfen. Nach über zwei Jahrzehnten als Vereinschef sei es allerdings an der Zeit, einen Nachfolger zu suchen, erklärt Gasthauer. "Es gibt schließlich noch andere Leute, die gute Ideen haben. Sollte sich jemand finden, der Ambitionen hat und von dem ich glaube, dass er sich für den Job eignet, trete ich ab." Bis es so weit ist, will er "noch ein bisschen" weitermachen. Denn: "Nach wie vor macht mir die Arbeit Spaß."

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