Ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch
Ab mittags ging es zu Fuß und mit dem Auto nur noch schrittweise voran - zum "Goldenen Oktober" kamen gestern mehrere tausend Menschen nach Saarburg. Bei angenehmen 20 Grad schlenderten unzählige Familien an den Ständen des Bauern- und Kunsthandwerkermarktes entlang und nutzten die Gelegenheit, in den geöffneten Geschäften das eine oder andere Schnäppchen zu machen.
Saarburg. König war gestern in Saarburg zunächst einmal nicht der Kunde, sondern derjenige, der um die Mittagszeit noch irgendwo in einigermaßen vertretbarer Entfernung zur Innenstadt einen Stellplatz für sein Auto fand. Und so gehörten in Zweierreihen geparkte PKW, zugestellte Wiesenflächen und Grünstreifen gestern zum ganz normalen Stadtbild.
Bereits ab 10 Uhr seien die ersten Besucher entlang der Graf-Siegfried-Straße gebummelt, berichtete ein Aussteller des Bauern- und Kunsthandwerkermarktes.
Zudem waren in diesem Jahr 60 Aussteller aus der direkten Umgebung, aber auch von weiter her angereist - darunter viele "alte Hasen und Häsinnen" wie Marie-Theres Jungmann aus der Nähe von Merzig. Mit ihrem Ziegen- und Schafskäse-Stand auf dem Fruchtmarkt war sie zum vierten Mal dabei. "Der ,Goldene Oktober' in Saarburg lohnt sich vom Umsatz her immer. Außerdem schätze ich die nette Atmosphäre hier auf dem Platz. Heute hat mir einer mit einem Stromkabel ausgeholfen, das ich vergessen hatte, und die Gastronomen sind entgegenkommend und lassen uns ihre Toiletten benutzen."
Zum sechsten Mal war Joe Jöris aus Heinsberg bei Aachen mit seinem Holzartikel-Stand dabei. "Ich gehe eigentlich gar nicht mehr auf Kunsthandwerkermärkte. In Saarburg sind wir nur noch, weil es uns hier so gut gefällt."
Auch Besucher, die zum ersten Mal den "Goldenen Oktober" in Saarburg erlebten, waren angetan: "In Trier ist es uns an den verkaufsoffenen Sonntagen zu voll", meinte Brunhilde Petry aus Sirzenich. "In Saarburg ist es einfach gemütlicher."
Auf positive Resonanz stieß auch die Premiere einer Autoschau auf dem Boemundhof. Fünf Auto- und eine Reifenfirma aus der Verbandsgemeinde Saarburg präsentierten sich mit einer Auswahl ihrer Angebote auf dem Platz - und zogen dank Hinweisschildern und Live-Musik jede Menge interessierte Besucher an. "Die Idee ist auf jeden Fall aufgegangen", bilanzierte Fiat-Händler Hans-Josef Metrich ebenso wie Autohaus Werner-Chef Alfons Behr.
Auch die Geschäftsleute strahlten mit der Herbst-Sonne um die Wette. "Es ist von der ersten Minute an heute super gelaufen", erklärte Christel Thiel, Inhaberin von "Nußbaum Schuhgarten". Für Judith Kimmel, die erst vor wenigen Tagen an der Graf-Siegfried-Straße das Kindermoden-Geschäft "Torbellino" eröffnet hat, kam der verkaufsoffene Sonntag wie gerufen. "Wir haben sehr gut zu tun", freute sie sich bereits am frühen Nachmittag.
