"Wir beide haben immer so viele Ideen", erzählt Heidi Lackas, und ihre Mutter ergänzt, "dass wir manchmal gar nicht die Zeit dafür haben, alles umzusetzen". Das derzeitige "Spielfeld" von Heidi Lackas ist der Heimat- und Kulturverein, den sie als Vorsitzende leitet. Für die Zukunft hat sie einige Ziele im Blick: Die Ausschilderung zu den Sehenswürdigkeiten soll verbessert und ein Prospekt über den Ort erstellt werden. Einen Pavillon und eine Kelter für das jährliche Viezfest wird der Verein stiften. Kürzlich haben die Mitglieder eine elf Meter tiefe Zisterne der Burg ausgehoben. Alle zwei Wochen treffen sie sich zum "Arbeitseinsatz". Zurzeit machen sie in der Kollesleuker Schweiz das Seitental frei. Mutter Therese packt bei ihrer Tochter gerne 'mal mit an. Bei der ersten Aktion des Vereins, dem Weihnachtsmarkt auf der Burgruine vor drei Jahren, schneiderte sie die Kostüme für die Figuren der lebenden Krippe. In Sachen Dorfverschönerung hat die 68-Jährige vor kurzem in mehrwöchiger Arbeit die Felsen am Weg zur Burgruine von Ablagerungen befreit. Besonders stark machten sich die beiden Frauen für ihre Idee, die Feier "650 Jahre Stadtrechte" vor neun Jahren im mittelalterlichen Stil aufzuziehen. Die Dorfbewohner davon zu überzeugen, sei ein harter Kampf gewesen, erzählt Heidi Lackas, "aber uns war es wichtig, dass das ganze Dorf mitmacht". So nähten sie und ihre Mutter eine Kollektion an historischen Kostümen, organisierten eine Modenschau und boten einen Nähkurs an. Das Fest wurde ein Erfolg, viele Einwohner beteiligten sich. "Wir haben wirklich etwas bewegt", erinnert sich Heidi Lackas. So war es kein Wunder, dass die beiden Frauen 2002 auch im Festkomitee zur 950-Jahr-Feier mitwirkten. Und die Motivation für dieses Engagement? "Wenn wir vielen Menschen eine Freude machen können, ist das ein schönes Gefühl", antwortet Heidi Lackas. Auch in der Frauengemeinschaft engagieren sich die beiden seit mehr als 20 Jahren. Gemeinsam stellten sie schon Weihnachtsbasare, bunte Nachmittage an Karneval und Bastelabende auf die Beine. "Wir zwei ergänzen uns in vielem", sagt die 47-jährige Tochter. "Was die eine nicht kann, kann die andere." Nicht nur im Vereinsleben verstehen sich die beiden Frauen sehr gut. Therese Reinert und ihr Mann leben mit Tochter Heidi, dem Schwiegersohn und den beiden Enkeln unter einem Dach. Bei all dem Engagement ihrer Frauen müssen die Männer im Hause auch schon einmal Abstriche machen. "Wir haben sehr geduldige Männer", erklärt Heidi Lackas. "Ohne sie ginge es gar nicht."