Ein barrierefreier Stauseerundweg und ein Aufzug an der Sesselbahn

Saarburg/Schoden/Trassem · Einige Projekte, die Menschen mit Handicap das Reisen erleichtern, sind in Planung.

Saarburg/Schoden/Trassem Einige der Teilnehmer des Sensibilisierungsseminars für barrierefreien Tourismus in Ockfen planen bereits Konkretes, so wie der Geschäftsführer der Saarburger Sesselbahn, Alois Marx. Er sagt: "Im kommenden Winter soll der Aufzug an der Bergstation der Bahn gebaut werden." 310 650 Euro kostet der Aufzug. Da die Saar-Obermoselregion als Modellregion für barrierefreien Tourismus anerkannt ist (siehe Info), wird der Aufzug gefördert und die Stadt zahlt nur noch 46 600 Euro (der TV berichtete). Marx sagt: "Wir müssen fünf Meter und 33 Stufen überwinden. Eine Rampe an dieser Stelle wäre 100 Meter lang geworden und teurer als der Aufzug gekommen.
Roland Konter, Ortschef von Trassem, sagt: "Ich wollte mich informieren, welche Möglichkeiten es so gibt. Die Gemeinde selbst plant vorerst nichts in diesem Bereich." Dafür aber der Trassemer Angelsportverein.
Vereinsvorsitzender Dietmar Trierweiler sagt: "Wir wollen einen barrierefreien Rundgang um den Trassemer Stausee machen." Der Weg sei 1,6 Kilometer lang und bestehe derzeit aus Schotter. Für Rollstuhlfahrer müsse dieser mit einer wasserdurchlässigen Schieferschicht ergänzt werden. Ins Vereinsheim seien schon behindertengerechte Toiletten eingebaut worden. Der Zugang zur Ausflugswirtschaft müsse noch mit einer Rampe versehen werden.
Carola Schulz von Kanu Saarfari in Schoden sagt: "Wir sind offen für alle und bieten bereits Touren für Gehörlose und geistig Behinderte an. Ich würde gerne noch mehr anbieten." Mit Rollstuhlfahrern sei es etwas schwierig mit dem Ein- und Aussteigen. Auch die Sitze seien derzeit nicht so bequem, doch werde da ein neues Kanu angeschafft. Zu Touren mit Blinden müssten noch einige Fragen geklärt werden, beispielsweise: Wie können sie sich beim Kentern orientieren?
Auch das TrassemerHotel-Restaurant St. Erasmus, mit 88 Betten das größte in der Verbandsgemeinde Saarburg, war beim Seminar in Ockfen vertreten. Inhaber Ewald Boesen sagt: "Wir wollten uns grundsätzlich informieren, was möglich ist. Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Thema." Die beiden Restaurants im Haupthaus seien nur über Treppen zu erreichen und aufgrund baulicher Gegebenheiten könne man auch keinen Aufzug einbauen. Deshalb sei geplant, zumindest einen Treppenlift einzubauen. Boesen: "Mit Treppen spricht man nicht mehr alle Zielguppen an, wir wollen das aber."

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