Ein bedrängendes Thema in Gegenwart und Zukunft

Das bedrängende Gegenwarts- und bedrohlicher werdende Zukunftsproblem Demenz wird nicht nur im familiären, gesellschaftlichen und medizinischen Bereich diskutiert, sondern auch in der Politik.

 Dr. Stefan Schilling referiert über Demenz. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Dr. Stefan Schilling referiert über Demenz. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) In einer von drei Informationsveranstaltungen der regionalen CDU zu aktuellen Themen aus dem Gesundheitsbereich stellte in Konz Dr. Stefan Schilling, Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie und Oberarzt der Geriatrischen Rehaklinik St. Irminen, die Frage "Demenz - Muss Alter Sorge sein?" Der Mediziner gab klare Auskunft über Anzeichen beginnender und fortschreitender Demenz und ihrer stets dramatischer und zerstörerischer werdenden Auswirkungen auf die demente Person sowie ihr privates und gesellschaftliches Umfeld. Schilling vermittelte, dass Demenz nach derzeitigen Erkenntnissen nicht heilbar, sondern allenfalls verzögerbar sei. Das Wissen um den nicht aufhaltbaren Persönlichkeitszerfall des Erkrankten erfordernde Verständnis sowie Kraft und Hingabe. Selbst wirtschaftliche Veränderungen bis hin zum Verlust des Familienvermögens seien möglich, denn altersbedingte Demenz ist keine durch Krankenversicherungen abgedeckte Verschlechterung des Gesundheitszustands.Verständnis und Hingabe

Demenz ist laut Schilling ein Thema, das die Gesellschaft künftig in steigendem Maß beschäftigten und belasten wird. Grund: Die allgemeine Lebenserwartung - und damit die Wahrscheinlichkeit von Demenzerkrankungen - nimmt laut Schilling ständig zu. Obwohl die Pharmaindustrie angesichts der vorhersehbaren Altersentwicklung auf diesem Gesundheitsfeld - bei erfolgreicher, wenn auch kostenintensiver Forschung - sicherlich reiche Ernte einfahren könne, geschehe dort nichts Entscheidendes. Finanzielle Krankenkassen-Hilfe bei der familiären Problembewältigung ist laut Hermann-Josef Guggenberger, Geschäftsführer der AOK im Bezirk Trier, bisher nur eingeschränkt möglich; das soll sich ab 1. Juli bei der Pflegereform "deutlich ändern". Allzu große Hoffnungen sind dennoch nicht angebracht. Guggenberger machte unmissverständlich klar, dass "die Pflegeversicherung keine Vollkaskoversicherung" sei, sondern lediglich eine Unterstützung zusichere. Er sprach sich für "mehr private Vorsorge und mehr private Zusatzversicherungen" aus.Kontaktadressen für betroffene Familienangehörige: Demenzzentrum Trier, Telefon 0651/4604747; Alzheimergesellschaft Region Trier, Telefon 06501/5476.

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