Ein entschiedenes "Ja, aber"

SAARBURG. Besser könnten sie es sich eigentlich kaum wünschen: Von den Terrassen ihrer Restaurants blicken die Gäste auf die malerischen Fassaden der Altstadt sowie die steil aufsteigenden Weinberge des Saartales, und ein paar Sonnenschirme entfernt rauscht die Leuk den Wasserfall hinab. Deshalb sind die Gastronomen am Buttermarkt mit ihrer Situation auch weitgehend zufrieden - klagen jedoch über zu hohe Außenmieten.

 Der "Buttermarkt" ist das touristische Zentrum in Saarburg. Doch sind die dort ansässigen Gastronomen nicht rundherum glücklich.Foto: Peter Hacker

Der "Buttermarkt" ist das touristische Zentrum in Saarburg. Doch sind die dort ansässigen Gastronomen nicht rundherum glücklich.Foto: Peter Hacker

"Wir dürfen uns nicht beschweren", sagt Vafa Mousavi, Geschäftsführer des Restaurants San Remo. Schließlich sei der Buttermarkt mit dem Wasserfall einer der schönsten Plätze weit und breit und bei Touristen beliebt. Doch hätten die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation und die "Teuro"-Diskussion nach der Währungsumstellung das Gastronomiegewerbe arg gebeutelt, sagt Mousavi.Gastronomen schlagen Pauschale vor

Dafür könne natürlich die Verbandsgemeinde Saarburg nichts. Verantwortlich sei sie jedoch für die Erhöhung der Mietgebühren für die Tische und Stühle am Wasserfall. Die seien für die Hauptsaison einfach von D-Mark in Euro übertragen worden, und das bei sinkenden Einnahmen, kritisiert der Restaurantchef. Auch seien in der Stadt die Parkplätze zu wenig gekennzeichnet, falsch parkende Besucher würden schnell ein "Knöllchen" bekommen. "So jagen wir die Gäste aus der Stadt", meint Mousavi. Auch Stefan Greif, Inhaber der Marktschänke, kritisiert die Gebührenerhöhung der Verbandsgemeinde: "Die Kosten für die Außenbestuhlung sind zu hoch", sagt er. Besonders die Regelung, die Miete verbindlich im Voraus für die Saisonmonate entrichten zu müssen, sei wenig sinnvoll. Deshalb schlägt Greif eine Pauschale für das ganze Jahr vor. Auch er ist mit der Gesamtsituation eher zufrieden, dank des gestiegenen touristischen Interesses für Saarburg. Doch die Touristen kommen fast ausschließlich während der Frühlings- und Sommermonate, sagt Hélène Thibaud, Inhaberin des Petit Café. Während dieser Hauptsaison "muss man die Leute auch ihr Geld verdienen lassen", findet sie und fordert deshalb niedrigere Mietgebühren. Wie alle ihre Kollegen klagt auch Thibaud über die Graffiti-Schmierereien an den Hauswänden. Zudem ist ihr der Durchgang vom Buttermarkt zum Boemundhof ein Ärgernis: "Die Gasse ist ein einziger Schandfleck und wird regelmäßig als Hundetoilette missbraucht", sagt sie. Zusammen mit ihrem Mann hat sie sogar ein Plakat geschrieben, um die Hundebesitzer um mehr Sauberkeit zu bitten. Thibaud findet auch, dass die Zusammenarbeit der Gastronomen besser sein könnte. Werbeaktionen würden meist nur von Einzelnen organisiert. Dabei habe sie durchaus Ideen, wie man das Flair des Buttermarktes noch steigern könnte: Etwa könnte man den Weihnachtsmarkt in die Straßen rund um den Wasserfall verlegen und diesen im Winter schöner beleuchten, meint die Geschäftsfrau. Einzig Christofero Russo, Inhaber des Eiscafés Cascata und auch an der Pizzeria Meridiana beteiligt, ist mit der Situation "sehr zufrieden". Das mag auch damit zu tun haben, dass er vor 17 Jahren in Saarburg anfing und damit der "dienstälteste" Gastronom am Buttermarkt ist. "Damals war alles tot hier", erinnert sich Russo. Davon kann heute keine Rede mehr sein zwischen Wasserfall, Altstadt und Weinbergen. Morgen in "Trier-Saarburg - ganz nah" ein Bericht über den Regionalladen des Hofguts Serrig am Boemundhof.

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