Die reizvolle Landschaft und nicht zuletzt der Weinbau machen die Gemeinde Ayl touristisch attraktiv. Schon seit Jahren betätigen sich ortsansässige Gastronomen im Geschäft mit Urlaubern aus dem In- und Ausland. Steigende Übernachtungszahlen sprechen für sich. Eine Zielgruppe wurde bislang allerdings übersehen: die Wohnmobil-Touristen. Dabei sind die Besitzer der "Eigenheime auf Rädern" eine attraktive Kundschaft, glaubt Stefanie Koch, Geschäftsführerin der Saar-Obermosel-Touristik. "Die Saar-Mosel-Region gehört bei Wohnmobilisten zu den beliebtesten Zielen in ganz Deutschland." Dass im Bereich Wohnmobil-Tourismus an der Saar Nachholbedarf besteht, davon sind auch die aus Ayl stammenden Brüder Bernd und Rudi Eilenz überzeugt. "Im vergangenen Jahr hatten wir die Idee, einen Stellplatz für Wohnmobile zu errichten", berichtet Bernd Eilenz, der im Ort ein Weingut betreibt. Im Ortsteil Biebelhausen fanden sie am Ortseingang aus Richtung Saarburg, an der Kreisstraße 130, ein großes Wiesengelände, das bis zu einem Radweg am Saarufer reicht. Dort, auf einer Fläche von rund zwei Hektar, sollen 120 Stellflächen, ein Wegenetz und Grünzonen entstehen. Bernd Eilenz: "Außerdem haben wir uns überlegt, den Platz zu bewirten. Allerdings muss sich das im Rahmen halten, schließlich sollen die Leute zu den Gastronomen im Dorf kommen." Dass vor allem ortsansässige Betriebe von dem geplanten Wohnmobil-Stellplatz profitieren könnten, glaubt auch der mit der Planung beauftragte Egbert Sonntag: "Besitzer von Wohnmobilen sind - anders als ‚gewöhnliche' Camper - meist keine Selbstversorger, sondern sie nutzen das Angebot der Gastronomie vor Ort." Eine "Erweiterung des touristischen Angebots und ein großes Plus für die Saar-Region" sieht Bürgermeister Leo Lauer in dem Vorhaben. Denn: "Zwischen Konz und Mettlach gibt es nichts Vergleichbares." Inzwischen hat die Gemeinde Ayl dem Projekt zugestimmt, in den kommenden Tagen will sich auch der Verbandsgemeinderat Saarburg mit dem Thema befassen. Die Brüder Eilenz als Investoren haben die erforderlichen Grundstücke bereits gekauft oder angepachtet. Wenn alles klappt, könnten schon im August die Bagger rollen. "Vielleicht ist zur Traubenernte ein Teil des Platzes fertig", stellt Bernd Eilenz in Aussicht. Angaben zum Kostenumfang lasse der aktuelle Planungsstand jedoch nicht zu.Ortsbewohner sind positiv gestimmt

Sollte der Stellplatz realisiert werden, dürften künftig deutlich mehr Wohnmobile auf den Straßen in und um Ayl zu sehen sein. Lärmbelästigungen durch die Nutzer des Platzes dürften sich aufgrund der Ortsrandlage in Grenzen halten. Wie sehen die Bürger von Ayl, insbesondere die Biebelhausener, das Projekt? "Die Leute haben die Sache positiv aufgenommen", sagte Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger.