Ein gut eingespieltes Duo

Musik des Barock und der Romantik standen im Mittelpunkt des Konzertes in der Freudenburger Pfarrkirche. Interpretiert von Monika Geibel und Olja Buo, traf es auf ein großes Zuhörerinteresse.

 Geigerin Monika Geibel und Organistin Olja Buo widmen sich der Musik des Barock. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Geigerin Monika Geibel und Organistin Olja Buo widmen sich der Musik des Barock. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Freudenburg. (gkl) Darauf wäre Wolfgang Geibel, verstorbener Initiator des Orgelbauprojekts der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Freudenburg, stolz gewesen. Die Finanzierung der Orgel ist abgeschlossen und die Spendenerlöse der Orgelkonzerte können jetzt der Pfarrgemeinde für den Kirchenunterhalt übergeben werden. Das Instrument kann also zumindest einen Teil seiner Unterhaltskosten selbst einspielen. Und noch einen Grund hätte der Organist gehabt, um stolz zu sein. Schließlich war es seine eigene Tochter, die aus Amsterdam angereist war, um in der Kirche ihres Vaters zu konzertieren. Die Geigerin Monika Geibel brachte mit Olja Buo gleich auch eine Organistin aus der niederländischen Metropole mit, um den zahlreichen Zuhörern eine gute Stunde mit barocker und romantischer Musik zu bieten.

Am Beginn des Konzertes konnte man fast meinen, die Vorweihnachtszeit habe schon begonnen. Schließlich ist das Choralvorspiel "Nun komm, der Heiden Heiland", BWV 659, von Johann Sebastian Bach ein klassisches Werk zum Advent und auch Arcangelo Corellis Sonate A-Dur für Violine und Tasteninstrument aus seinem Opus 9 passt gut in die besinnliche Zeit.

Toccata zur Erinnerung an den Vater



Bach sollte zunächst auch das weitere Programm bestimmen, sowohl durch seine Orgelfantasie in c-Moll, BWV 562, als auch durch seine g-Moll-Sonate, BWV 1001, für Violine solo. Stilsicher interpretierte Geibel dieses technisch überaus anspruchsvolle Werk, das lange Zeit als unspielbar galt und erst 1908 im Druck erschien. Wie schon bei Corelli, zeigte sich auch bei Georg Philipp Telemanns Sonate in D-Dur, dass Geibel und Buo ein gut eingespieltes Duo bilden, das gleiche Interpretationsvorstellungen hat.

Als Solistin konnte die in Jugoslawien geborene Organistin der Engelse Kerk in Amsterdam vollständig überzeugen. Sowohl mit den Bachschen Werken als auch mit der zweiten Sonate von Felix Mendelssohn Bartholdy und mit dem dritten Satz aus der Orgelsymphonie Nr. 4 von Charles Marie Widor erwies sie sich als gefühlvolle und technisch versierte Musikerin, die es auch verstand, die klangliche Vielfalt ihres Instrumentes zu präsentieren. Natürlich, für die berühmte Toccata aus Widors fünfter Symphonie, dem Bravourstück vieler Organisten, war die Orgel zu klein. Aber es war eine Erinnerung an den Vater, wie Geibel erklärte. "Die Toccata war eines seiner Lieblingswerke, für das er lange geübt hat."

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