Eine Art Kulturbüro

SAARBURG. Ein neues Nutzungskonzept für das Amüseum am Wasserfall war Hauptthema der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport in Saarburg. So wird die Volkshochschule (VHS) in Kürze in das Museum umziehen.

"Eine attraktive Verbindung zwischen Kultur und Tourismus" sollte das Amüseum am Wasserfall in Saarburg werden. So formulierte es der ehemalige Stadtbürgermeister Franz-Josef Blatt bei der Eröffnung im März 1999. Einst kurfürstliche Mühle, dann Elektrizitätswerk für Saarburg-Beurig, mutierte das Anwesen vor mehr als fünf Jahren zum städtischen Museum - ohne hauptamtliche Leitung allerdings. Die Entwicklung des Hauses betrachten einige Saarburger indes bereits seit einiger Zeit mit Sorge: Wenig konstante Besucherzahlen gehen mit sinkenden Einnahmen einher. Bereits vor eineinhalb Jahren sei ein neues Nutzungskonzept für das Amüseum im Kultur-Ausschuss thematisiert worden, berichtet Anette Barth, Leiterin der Volkshochschule Saarburg, die das Amüseum eine Zeit lang ehrenamtlich geleitet hat. Die Konzeption sei jedoch nicht weiter verfolgt worden.Sinkende Besucherzahlen

Einen neuen Anlauf nahm Anette Barth nun gemeinsam mit Stadtbürgermeister Jürgen Dixius in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport. Amüseum-Mitarbeiterin Sabine Repplinger konfrontierte die Ausschuss-Mitglieder zunächst mit Besuchertendenzen der jüngsten Vergangenheit. So habe das Haus 2002 noch ganzjährig geöffnet gehabt. Die Monate November, Dezember und Januar seien jedoch schwach gewesen. Darauf habe man 2003 reagiert und in den Monaten Januar, Februar und März reduzierte Öffnungszeiten angeboten sowie im November und Dezember geschlossen. In diesem Jahr sei es erst am 15. März wieder losgegangen. Samstags ist geschlossen, dafür montags geöffnet. "Der Montag wird ganz gut angenommen. Gerade, weil andere Museen geschlossen sind", lautete Repplingers Erfahrung. Sie habe jedoch auch festgestellt, dass die reduzierten Öffnungszeiten während des Winters Folgen für die Besucherzahlen des Sommers haben. "Eine Komplett-Schließung ist nicht gut. Viele gehen dann davon aus, dass im Sommer auch nicht geöffnet ist." Jürgen Dixius plädierte dafür, das Amüseum ganzjährig geöffnet zu halten "und zu versuchen, die Kosten im Rahmen zu halten". Die bisherigen Bareinnahmen für 2004 liegen bei rund 3700 Euro. Eine höhere Frequenz verspricht sich die Stadt durch das neue Konzept, das der Ausschuss in der Sitzung bei einer Enthaltung verabschiedete. So soll das Amüseum künftig zur Schnittstelle zwischen Stadt, Verbandsgemeinde, Saar-Obermosel-Touristik (SOT) und VHS werden. Eine Art Kulturbüro soll entstehen, wo die Synergien gebündelt werden.Name und Auftrag bleiben

"Dabei wollen wir keine neue Dachmarke schaffen. Der Name Amüseum und die grundsätzliche Konzeption bleiben bestehen", erläuterte Anette Barth. Weiterhin wird im Erdgeschoss die Info-Ebene sein, die erste Etage wird museal genutzt, und unter dem Dach werden pro Jahr etwa vier Wechsel-Ausstellungen sein. Neu ist allerdings, dass noch in diesem Jahr die VHS in das bestehende Büro des Amüseums einziehen wird. Anette Barth will von dort aus die Fäden in puncto Weiterbildung und Kultur zusammenführen. So solle bei Anfrage aber auch beispielsweise ein Stadtführer vom Amüseum aus eingeteilt werden können. "Wir wollen den Nutzern möglichst kurze Wege schaffen und die Dinge so weit wie möglich in eine Hand geben", erläuterte Jürgen Dixius die Idee. "Es geht darum, bestehende Netzwerke optimal zu verknüpfen und Synergie-Effekte zu nutzen", führte Anette Barth aus. Künftig solle zudem stärker darauf geachtet werden, dass attraktive Veranstaltungen nicht parallel laufen. Um auch nach außen hin einen festen Ansprechpartner bezüglich der Kulturarbeit präsentieren zu können, schlug Jürgen Dixius Anette Barth als Beauftragte für Kulturarbeit in der Stadt Saarburg vor. Der Ausschuss stimmte einhellig zu. Das Amt ist ehrenamtlich.

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