Eine Generation geprägt

ZEMMER-SCHLEIDWEILER. Mit einem festlichen Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin in Schleidweiler hat die Kirchengemeinde Zemmer ihre Kindergarten-Leiterin in den Ruhestand verabschiedet. Hannelore Theisen hatte seit 1974 die Geschicke der Einrichtung mit unermüdlichem Einsatz gelenkt.

"Eine ganze Generation ist von Ihnen geprägt worden," würdigte Pfarrer Bernd Seibel die Verdienste von Hannelore Theisen. "Die ganzheitliche Entwicklung der Kinder lag Ihnen am Herzen und Sie erzogen sie mit Wertschätzung. Durch die Vermittlung religiöser Werte schafften Sie die Basis einer sozialen Erziehung." Mit diesen Worten drückte Pfarrer Seibel aus, was viele Besucher der Feierstunde selbst erlebt hatten. Unter ihnen waren Mütter und Väter, die, früher selbst von Hannelore Theisen betreut, später ihre eigenen Kinder in die Obhut der Erzieherin gegeben hatten.Gute Wünsche, Lob und Dank

"Konsequent war sie, aber immer auch einsichtig, wenn es darauf ankam. Sie hat uns vernünftig auf ein Leben in dieser Gesellschaft vorbereitet," sagte eine von ihnen. "Alle haben von Ihrem Engagement und Wissen profitiert", lobte Bürgermeister Wilfried Wollscheid.Schmunzeln mussten manche, als Wollscheid daran erinnerte, wie häufig er zu jeder Tages- und Nachtzeit von Hannelore Theisen angerufen worden sei. "Sie war immer hartnäckig, wenn es um die Belange des Kindergartens ging." Dadurch sei jedoch so mancher Fortschritt erzielt worden, der Bau eines fünften Gruppenraumes etwa oder die Sanierung des Dachs. "Wertvolle Arbeit haben Sie geleistet", sagte auch Clemens Back, der Vorsitzende des Elternausschusses. "Wir werden Sie vermissen."Für Hannelore Theisen sei ihre Arbeit Herzenssache gewesen, meinte VG-Bürgermeister Wolfgang Reiland. Auf spielerische Weise habe sie den Kindern soziale Kompetenz vermittelt. "Der Kindergarten St. Martin und Sie gehören einfach zusammen. Man kann es sich nicht vorstellen, dass Sie gehen," sagte er. Das drückten auch Erzieherinnen und Kindergartenkinder in einem rührenden, mit Liedern und Klangmärchen gestalteten Programm aus. Nicht wenigen standen Tränen in den Augen, als die Kinder aus Theisens Gruppe "Villa Kunterbunt" zum Lied "Adio" mit Rosen um den Altar tanzten, die sie dann ihrer ehemaligen Leiterin überreichten. Aber auch gute Wünsche schenkten sie ihr.Der Gottesdienst stand unter dem Motto: "Was kann in diesen Tagen ein heller Stern uns sagen." Daher hatten die Kinder goldene Sterne mitgebracht, die versehen mit je einem Wunsch an den Weihnachtsbaum gehängt wurden. "Wir hoffen auf viel schönes Wetter, damit du lange spazieren gehen kannst" oder "Wir wünschen dir viel Zeit für Dinge, die du sonst nicht tun konntest, und dafür, dass du uns besuchst", formulierten die Kinder. Hannelore Theisen bedankte sich sichtlich ergriffen bei allen, die sie vertrauensvoll auf ihrem Weg begleitet hatten und sagte: "Manchmal waren es Umwege, manchmal Auswege, dann wieder Wege durch Neuland. Aber immer sind Spuren hinterlassen worden. Mir hat es große Freude gemacht."

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