"Eine Herausforderung"

LORSCHEID. (f.k.) Nach der offiziellen Vorstellung von Claudia Allar richtete der Trierische Volksfreund einige Fragen an die neue Jugendpflegerin.

Frau Allar, mit diesem 50-zu-50-Projekt zwischen Jugendpflege und Schulsozialarbeit haben Sie ein ziemliches Paket geschultert. Werden Sie da oder dort Schwerpunkte setzen oder beide Bereiche gleichwertig behandeln? Claudia Allar: Grundsätzlich werde ich mich an die Halb-und-Halb-Regelung halten. Die Realität wird zeigen, wie der Bedarf vorhanden ist; mal werde ich mehr Zeit in die Jugendpflege, mal mehr in die Schulsozialarbeit investieren müssen. Eine Stoppuhr wird es dabei sich nicht geben. Sie haben in Ihrer Ausbildungszeit die Praxis in zum Teil sehr harten Bereichen kennen gelernt. Aber als Berufsanfänger eigenverantwortlich die Jugend in einer Verbandsgemeinde betreuen und zusätzlich täglich in einer Schule "seine Frau" stehen, das liegt noch ein paar Ebenen darüber. Beunruhigt Sie der Gedanke?Allar: Ich habe in den vergangenen Jahren vornehmlich selbstständig gearbeitet und das bis auf Kreisebene. Somit bringe ich wichtige Erfahrungswerte aus verschiedenen Bereichen mit. Ich betrachte mein neues Arbeitsfeld als Herausforderung und freue mich auf die kommenden Aufgaben. Erhoffen Sie Synergieeffekte von der Schule und der Arbeit "im Lande"? Allar: Dies war mit ein Grund für meine Bewerbung, dass ich mir diese Kombination Schulsozialarbeit/Jugenpflege - auch basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen - gut vorstellen kann. Bereits in meiner ersten Arbeitswoche haben sich diese erhofften Schnittpunkte gezeigt. Ihr Vorgänger Klaus Weiler hat in vier Jahren ein Netzwerk nach seinem Konzept aufgebaut. Werden Sie daran anknüpfen?Allar: Klaus Weiler und ich haben in gutem Kontakt gestanden, und wir haben mehrfach Informationen ausgetauscht. Es ist für mich selbstverständlich, an bestehenden Strukturen in der Jugendpflege anzuknüpfen und auf diesen aufzubauen. Oft scheitert wirksame Jugendarbeit in den Orten weniger an der jungen (Problem-)Klientel als an den Vorurteilen der Älteren. Sind Sie bereit, bei den örtlichen Spitzen auch mal "anzuecken", wenn es die Situation erfordert?Allar: Ich werde die Kontakte zu den Ortsbürgermeistern und Gemeinderäten pflegen und in meine Arbeit einbeziehen. Dies erleichtert die Diskussion in Konfliktfällen immens. Ich behaupte, dass ich eine gute Vermittlerin bin. Was ist wichtiger: Der in Eigenregie betriebene Jugendraum oder die Ruhe der Nachbarn?Allar: Diese Frage knüpft an die vorherige an. Wenn es zum Konfliktfall kommt, werde ich alle Verhandlungspartner an einen Tisch bitten und dabei helfen, gemeinsam eine zukunftsträchtige Lösung zu finden. Wie reagieren Sie, wenn eine örtliche Gruppe auf sie zukommt und erklärt, sie wolle lieber weiter mit Ihrem Vorgänger Klaus Weiler zusammenarbeiten?Allar: Bisher habe ich die Jugendlichen aus der Jugendvertretung der VG Ruwer kennen gelernt und freue mich über ausschließlich positive Resonanz und die gute Zusammenarbeit schon im Vorfeld meines Dienstantritts. Haben Sie schon einmal in ihrem Leben "die Flinte ins Korn geworfen"? Allar: Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Außer, dass ich nicht mit den Kochkünsten meines Freundes konkurrieren kann. Ich spüle dann lieber. * Das Interview führte unser Redakteur Friedhelm Knopp.

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