Eine Schule zum Wohlfühlen

SAARBURG. Von morgens bis abends in der Schule zu sein, ist wohl für viele "kleine Racker" eine nicht ganz so tolle Vorstellung. Dennoch: In Saarburg ist es seit kurzem möglich. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurde die Grundschule St. Laurentius offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Gewöhnlich kehrt mit dem ersten Ferientag Ruhe in der Schule ein. Dann herrschen wochenlang Stille in den Klassenräumen und gähnende Leere auf den Fluren. Das ist auch in der Saarburger Grundschule St. Laurentius nicht anders. In diesem Jahr jedoch war in dem altehrwürdigen Gemäuer an der Heckingstraße gewissermaßen die Hölle los: Wände wurden herausgerissen, Presslufthämmer ließen das Gebäude erzittern, und Staubwolken durchzogen die Flure vom Keller bis zum Speicher. Bereits Ende Juni, als die großen Ferien noch nicht begonnen hatten, ging es los. Einige Klassen, beispielsweise die von Konrektorin Tatjana Plitzko, mussten sogar vorübergehend in einen anderen Klassenraum ziehen. "Bis zu 15 verschiedene Firmen waren manchmal zeitgleich im Haus beschäftigt", erklärt Schulleiterin Ursula Geibert.Möglichkeiten für Spiel und Ruhe geschaffen

Das lärmende, staubende Durcheinander hatte seinen Grund - genau genommen sogar mehrere. Denn die von der Verbandsgemeinde Saarburg getragene Laurentius-Grundschule sollte für ganztägigen Betrieb fit gemacht werden. Das war kein leichtes Unterfangen, denn die ausschließlich dem Lernzweck dienenden Räumlichkeiten wie Klassen- und Materialräume oder die Schulbibliothek sollten künftig nicht mehr reichen. Ein großer Speiseraum mit Küche im Erdgeschoss sowie Spiel- und Ruhemöglichkeiten, die sich unter dem Dach befinden, mussten her. Außerdem waren verschiedene Einrichtungen nicht mehr auf dem neuesten Stand, darunter die Toiletten, die sich im Keller befanden. Schon der Weg dorthin über die "ausgelatschten" Stufen einer alten Steintreppe barg gewisse Risiken. Seit kurzem sind auch die Toiletten, ebenso der gesamte Verwaltungstrakt, im Erdgeschoss zu finden. Der Schulhof bietet neuerdings eine Tischtennisplatte und ein Klettergerüst - schließlich gibt es eine Zeit nach den Hausaufgaben. Selbstschließende Feuertüren auf den Fluren sollen die Sicherheit im Brandfall erhöhen. Bevor der Umbau im Juni starten konnte, mussten laut Schulbehörde mindestens 36 Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern vorliegen. Das war eine der Voraussetzungen für die Umnutzung zur Ganztagsschule. Doch das schien in Saarburg kein größeres Problem zu sein, denn die Zahl wurde spielend erreicht und sogar weit überschritten. Derzeit verbringen 56 Kinder den Tag in der Schule - "Tendenz steigend", wie Bürgermeister Günther Schartz im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund berichtet. Abgesehen von Kleinigkeiten sind die Arbeiten abgeschlossen, der Staub ist verschwunden. Für Lärm auf den Fluren sorgen nun allenfalls die Erst- bis Viertklässler. Rund 430 000 Euro verschlang das Projekt "Ganztagsschule St. Laurentius" insgesamt, wovon 245 000 Euro vom Land und 35 000 Euro vom Kreis kamen. Die Sommerferien sind vorbei, und in der Saarburger Lehranstalt wird wieder fleißig gebüffelt. Den kirchlichen Segen erhielt die "neue alte" Schule kürzlich von Peter Leick, katholischer Pfarrer in Saarburg, und seiner evangelischen Kollegin Elke Füllmann-Ostertag. Allen voran Rektorin Ursula Geibert zeigte sich begeistert von ihrer Arbeitsstätte: "Innerhalb von nur sechs Wochen haben wir quasi eine neue Schule bekommen." Was aber sagen jene, die letztlich die Nutznießer sind? Dazu Geibert: "Die Kinder haben das ‚neue' Gebäude schon vom ersten Tag an gemocht und fühlen sich darin pudelwohl."

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