Eine Stadt sieht Rot

SCHWEICH. Premierenfieber in Schweich: Die Geschäftsleute rollen den Roten Teppich aus, das Erntedank- und Weinfest bekommt einen neuen Rahmen. Gebündelt wird alles in einer Stadtwoche.

Wer sich am Nachmittag und Abend des 6. September in Schweich aufhält, wird Rot sehen. Doch keine Angst: Fuchsteufelswild wird vermutlich niemand werden. Im Gegenteil: Der Schweicher Gewerbeverein rollt den Besuchern einen roten Teppich aus. 2,7 Kilometer lang ist das gute Stück, das 70 Geschäfte verbinden wird. Die Schweicher wollen damit einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde schaffen.In den Geschäften wird an diesem Tag eine Doppelschicht gefahren. Um 14 Uhr schließen sie, um 17 Uhr öffnen sie wieder für die "Spätschicht". Die Innenstadt wird dann bis in die Abendstunden gesperrt. Die Straßen gehören den Kunden - und dem Teppich.Der verkaufsoffene Abend ist Auftakt der Schweicher Stadtwoche, die Premiere feiert und bis einschließlich 15. September dauert. Die Großveranstaltungen finden an den beiden Wochenenden statt. Während der Woche ist aber auch einiges los.Der 6. September gehört den Geschäftsleuten und den Kunden, am zweiten Stadtwochen-Wochenende kommen die Freunde von Wein, Essen und Folklore aller Art auf ihre Kosten. Dann findet, in abgewandelter Form, das Erntedank-, Heimat- und Weinfest statt. Es wird sich in der Brückenstraße, im Bereich des Kreisels, abspielen. Beteiligt sind eine Vielzahl von Vereinen, die sich dem Verein "Stadtwoche Schweich" angeschlossen haben. Ihnen soll, so Stadtbürgermeister Vitus Blang, die Chance gegeben werden, "ohne Riesenaufwand" und gegen "geringes Standgeld" ihre Kasse aufzubessern."Die Flut an Festen überrollt die Bürger", sagt er. Weil die Vereine aber auf Einnahmen angewiesen seien, solle ihnen mit einem Termin, der große Resonanz verspreche, Rechnung getragen werden. Dies geschieht mit Wein,- Bier, Viez- und Essensständen, die die Vereine betreiben werden.Kulturelle Höhepunkte sind die Auftritte der Gruppen "De Funkis" (13. September, 20.30 Uhr) und "Leiendecker Bloas" (14. September, 19.30 Uhr) sowie der Festumzug (14. September, 14 Uhr).Ideen für die Zukunft gibt es genug

"Die Stadtwoche liegt uns stark am Herzen", betonen Stadtbürgermeister Blang und Gewerbeverbands-Vorsitzender Manfred Diederich, "wir wollen uns als Einheit präsentieren". Manfred Diederich ist erstaunt über die Resonanz. "Viele Vereine haben sich Gedanken gemacht", lobt er. Trotzdem werde es drei bis vier Jahre dauern, bis das Konzept voll zum Tragen komme.Ideen gibt es genug. "Wenn es dieses Jahr gut läuft, können wir das Fest ausbauen", sagt Blang. 2004 jähre sich zum 20. Mal die Verleihung der Stadtrechte. Dieses Jubiläum werde sicherlich Niederschlag finden. Auch Manfred Diederich blickt schon in die Zukunft. Er sieht Chancen, dass Schweich Premieren-Ort für den "ersten europäischen Markt" wird.Der euröpäische Verband der Marktkaufleute suche einen Ort, an dem sich Händler aus ganz Europa präsentieren können. Erste Gespräche habe es gegeben.

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