Eine Wunschliste für ihre Zukunft

Die Kinder und Jugendlichen von Kastel-Staadt wollen ihr Dorf gründlich entrümpeln und umgestalten. Sogar an eine "Stadthalle" haben sie gedacht. Ihr wichtigster Wunsch an den Gemeinderat: "Macht uns keine leeren Versprechungen".

 Stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit stellt sich ein Teil der Kinder und Jugendlichen zu einem Gruppenfoto. Ein Teil der jungen Kritiker und Planer hatte sich bereits in die Osterferien verabschiedet. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit stellt sich ein Teil der Kinder und Jugendlichen zu einem Gruppenfoto. Ein Teil der jungen Kritiker und Planer hatte sich bereits in die Osterferien verabschiedet. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Kastel-Staadt. Obwohl der Rat der 400-Seelen-Gemeinde schon 5000 Euro für die Realisierung des "Spielleitprojekts" in den Haushalt 2008 eingestellt hat und weitere 6500 Euro Landeszuschuss winken, wird aus dem hochfliegenden Stadthallen-Plan wohl nichts werden. Bernd Thömmes, Zweiter Beigeordneter in Kastel-Staadt, holte die jungen Planer bei der Präsentation der teils sehr optimistischen, andererseits aber auch durchaus handfesten Vorstellungen auf den Boden der Tatsachen zurück: "Ihr meint wohl einen ordentlichen Jugendraum?!" Er erntete einmütige Zustimmung.In drei Altersgruppen hatten sich die fünf bis fünfzehn Jahre jungen Kinder und Jugendlichen mit der lokalen Realität und ihren eigenen Zukunftswünschen auseinandergesetzt. Den Anstoß hatte der Ortsgemeinderat gegeben und zugleich die Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral (Außenstelle Saarburg) beim Bistum Trier in das Spielleitprojekt eingebunden.In Streifzügen durch den Ort erkundeten und fotografierten die Mädchen und Jungen unter der Leitung der pädagogischen Referentin Beatrix Leuk-Rauen Schwachstellen und formulierten die nach ihren Vorstellungen notwendigen Änderungen. Das Ergebnis ihrer Erkundungs- und Planungsarbeit wird in einen Spielleitplan mit einem Maßnahmenkatalog münden, der als Anregung und Vorschlag auf fünf Jahre ausgerichtet ist und vom Gemeinderat beschlossen wird.Die jungen Ideengeber hatten bei ihrem Forschen nach Schwachstellen in der Gemeinde weitaus mehr im Blick als nur eigene Interessen, die sich im Wesentlichen auf bessere Spielmöglichkeiten, Beseitigung von Schimmelbefall, Einrichtung einer Jugend-Disko und eines Comic-Verleihs oder auch die (vermutlich unwahrscheinliche) Ansiedlung einer Fast-Food-Niederlassung abzielen. Da ging es ebenso um handfeste (Un-)Sicherheitsaspekte oder beispielsweise um ein wegen seines baulichen Zustands offensichtlich nicht nur bei Kindern und Jugendlichen Ärgernis erregendes Haus.In spätestens fünf Jahren werden die jungen Leute, die sich jetzt mit Bestandsaufnahme und Verbesserungsvorschlägen viel Arbeit gemacht haben, wissen, ob ihre Forderung an die Erwachsenenwelt "Macht uns keine leeren Versprechungen" gehört worden ist.

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