Eine einzige Baustelle

PALZEM-HELFANT. Die Helfanter müssen noch etwas ausharren: Mit der Großbaustelle, die sich wegen der zu verlegenden neuen Kanalleitungen durch den gesamten Ort zieht, werden sie voraussichtlich bis Dezember leben müssen. Allerdings arbeite die Baufirma schneller als geplant, erläutert Otmar Löw, Werkleiter der Verbandsgemeinde-Werke.

Wer sich derzeit mit dem Auto in den Palzemer Ortsteil Helfant begibt, sollte rechtzeitig den Fuß Richtung Bremspedal schieben. Aufgerissene Straßen und Schlaglöcher prägen das Bild. Der Grund: Als eine der letzten Gemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg wird Palzem mit seinem Ortsteil Helfant an die Gruppenkläranlage Wincheringen angeschlossen. Damit setzt der Ort die Auflagen des Abfallbeseitigungskonzeptes der VG Saarburg um. Ihnen zufolge müssen alle Gemeinden bis 2007 mit dem allgemeinen System verbunden sein. Bislang waren die Helfanter über Hausanschlüsse mit der mechanischen Kläranlage im Ort verbunden. "Man hatte überlegt, Helfant an die Palzemer Anlage anzuschließen", erläutert Otmar Löw, Werkleiter der Verbandsgemeinde-Werke beim Treffen mit dem TV. "Das wäre aber zu teuer geworden - unter anderem, weil man mit den Leitungen durch eine Biotopfläche hätte gehen müssen." Ein großes Hauptpumpwerk, in dem die Abwässer der Haushalte zunächst gesammelt werden, ist im Rohbau bereits fertig gestellt. "Dort fehlt nur noch die Maschinen- und Elektrotechnik", sagt Klaus Wagner, Leiter der Bauabteilung der VG. Von dort würden die Abwässer über eine vor zwei Jahren installierte, 2850 Meter lange Druckleitung nach Wincheringen gepumpt.Voraussichtlich Ende des Jahres fertig

Jeweils eine Pump- und eine Druckleitung werden derzeit von jedem Anwesen im Ort abgehend verlegt. "Da die Baufirma mit drei Kolonnen angerückt ist und parallel an zwei Stellen begonnen hat, sind wir schneller als im Zeitplan vorgesehen", sagt Löw. Statt Mitte 2006 sei man mit dem ersten Bauabschnitt voraussichtlich Ende des Jahres fertig. Im zweiten Bauabschnitt folge der Rest der K 115 mit dem Baugebiet Helfanter Weg, in einem letzten Schritt erledige man die Arbeiten in den beiden Straßen rund um die Kirche. Löw: "Ende 2007 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein." 2 245 000 Euro fielen für die gesamte Aktion an. Dabei schieße das Land 60 Prozent hinzu. Die restlichen Kosten müssten die Anwohner über Einmalbeträge oder über den Gebührenhaushalt tragen. "Wir nutzen die Gelegenheit, in einem auch die Straßen zu sanieren, die durch die Arbeiten zusätzlich stark beschädigt werden", sagt Ortsbürgermeister Florian Wagner. So werde derzeit die Straße "Grau Acht" voll ausgebaut. Ob auch die übrigen Straßen, die derzeit wegen der Verlegungsarbeiten aufgerissen sind, ausgebaut werden, sei noch nicht geklärt. "Gespräche mit den Anliegern, die einen Teil der Kosten übernehmen müssen, stehen noch aus", sagt Wagner und betont, dass sie einen Straßenausbau nie wieder so günstig bekommen würden. "Die Versorgungsträger, die Verbandsgemeindewerke und das Kreiswasserwerk, erstatten für den Ausbau eine bestimmte Summe", erläutert Löw. In der "Grau Acht" betrage der Zuschuss 60 000 Euro. "Die Alternative wäre, die Straßen nach den Leitungsverlegungen einfach wieder zuzumachen und notdürftig zu flicken", sagt Wagner. "Klar ist nur, dass der Zustand nach den Arbeiten nicht besser sein, und eine Sanierung in absehbarer Zeit ohnehin auf die Anwohner zukommen wird." Die Ortsdurchfahrt Helfant bleibt bis 21. Oktober voll gesperrt.

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