Einen Schritt weiter

TRASSEM. Im Streit um die Frage eines Neubaugebietes in Trassem ist der Gemeinderat nach zähem Ringen einen Schritt weiter. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stimmten alle Fraktionen der Beschlussvorlage zu, parallel Bebauungspläne für das Gebiet Halstenberg und Perdenbacher Gewann aufstellen zu lassen.

Was zwischenzeitlich kaum noch ein Ratsmitglied in Trassem für möglich hielt, ist in der jüngsten Ratssitzung nun doch wahr geworden: In der Frage, für welches Gebiet in Trassem ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden soll, einigten sich die Fraktionen auf einen Kompromiss. Einstimmig votierten die Damen und Herren von CDU, FWG und SPD dafür, das Ingenieurbüro Karst damit zu beauftragen, zeitgleich Bebauungspläne für das Gebiet Perdenbacher Gewann und Halstenberg zu erstellen. Baugebiet ist seit Jahren Thema

Damit ist der Rat nach ausgesprochen zähem Ringen und zahlreichen emotional geladenen Diskussionen (der TV berichtete mehrfach) einen Schritt weiter in der Frage der Ortsentwicklung. Seit Jahren hält das Thema den Gemeinderat auf Trab. Hatte das Gremium im Februar 2004 für die Erschließung des Gebietes Halstenberg gestimmt, wendete sich das Blatt nach der Kommunalwahl und mit der Wahl Wolfgang Benters zum neuen Ortsbürgermeister. Der machte sich gemeinsam mit seinen Kollegen der CDU-Fraktion für die Perdenbacher Gewann stark. Mit Beschluss vom 24. Januar 2005 wurden die Planungen zur Aufstellung des Bebauungsplans Halstenberg bis auf Weiteres zurückgestellt - bei FWG und SPD wuchsen Zorn und Widerstand. Zum Eklat kam es schließlich in der Gemeinderatssitzung am 22. März, als FWG und SPD den Beschlussvorschlag zur Aufstellung eines Bebauungsplans für die Perdenbacher Gewann kippten. Sichtlich erregt, drohte Benter nach dieser Abstimmung, ein Baugebiet auch ohne die Opposition auf den Weg zu bringen. Nachdem die Situation nach dieser Sitzung endgültig verfahren und die Fronten völlig verhärtet waren, schaltete sich Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, ein. Er holte Ortsbürgermeister Benter, dessen Beigeordnete sowie die Fraktionsvorsitzenden an einen Tisch und diskutierte mit ihnen über eine praktikable Lösung. Grünes Licht haben sich die Kommunalpolitiker für die Kompromisslösung auch von der Kommunalaufsicht geholt. Die Behörde hat die geschätzten Gesamt-Planungskosten von rund 54 000 Euro genehmigt - 34 000 Euro für den Halstenberg und 20 000 Euro für die Perdenbacher Gewann. Die bislang im Haushalt nicht vorgesehenen 34 000 Euro Planungskosten würden als überplanmäßige Ausgabe im laufenden Haushalt berücksichtigt und sollen über die Grundstückspreise wieder reingeholt werden. Ziel ist nach Auskunft Lauers nun, innerhalb dieses Jahres Bebauungspläne für beide Gebiete auf die Beine zu stellen und danach die Entscheidung zu fällen, welches Gebiet zuerst angegangen wird. Vergleichbare Kriterien schaffen

"Wenn die Pläne vorliegen, haben wir endlich vergleichbare Kriterien für beide Gebiete, sehen die jeweiligen Schwierigkeiten oder Vorteile und bekommen eine objektive Grundlage für eine Entscheidung, welches Gebiet wir zuerst erschließen." Eine Fläche von rund 2,5 Hektar ist in Perdenbach, rund fünf Hektar sind auf dem Halstenberg zu verplanen. Je nach Planung seien auf der Perdenbacher Gewann 25, auf dem Halstenberg 50 Grundstücke vorgesehen - wobei auf dem Halstenberg die Option zur deutlichen Erweiterung bestehe. In beiden Gebieten sind die Flächen in Privatbesitz - das heißt, die Gemeinde müsste sie zunächst an- und später an Interessenten verkaufen. Versöhnliche Töne stimmte in der Ratssitzung der Ortsbürgermeister an: "Wir haben in den vergangenen Wochen einige Stunden mit den Fraktionen verbracht und uns dabei die Köpfe eingeschlagen. Dabei habe ich mitunter auch gepoltert, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich entschuldigen möchte."

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