Eingang in Flammen

ZEMMER-SCHLEIDWEILER. Dass es Gewinn bringend sein kann, sich für ein nützliches Projekt zu engagieren, erleben derzeit die 22 Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Schleidweiler. Mit beeindruckender Eigeninitiative treiben sie den Neubau ihres neuen Domizils voran.

Eine veraltete Garage mit umständlicher Ausfahrt für das Löschfahrzeug, fehlende sanitäre Anlagen und kein Platz für die Schulung des Nachwuchses - das waren Missstände, die die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Schleidweiler nicht länger hinnehmen wollten. Ein neues Haus wurde beantragt.170 000 Euro waren für den Rohbau kalkuliert, ein Drittel dieser Kosten sollte das Land tragen. Angesichts leerer öffentlicher Kassen hätte eine Realisierung des Projekts aber noch sechs bis sieben Jahre verschoben werden müssen. Da beschlossen die Wehrleute zu handeln. "In unseren Reihen sind so viele Handwerker", sagt Wehrführer Fredy Mick, "da dachten wir, das Drittel vom Land können wir durch Eigenleistung ersetzen." Gesagt, getan. Am 5. Februar dieses Jahres fingen sie an zu bauen."Der Rohbau stand schon, bevor wir überhaupt einen Spatenstich gefeiert haben. Es ging unglaublich schnell, denn alle haben mit vereinten Kräften geschafft", beschreibt Mick den Anfang. "Ende März war schon das Dach drauf", ergänzt Alexander Stoffels. Der junge Fliesenleger war nicht nur jede freie Minute auf der Baustelle, sondern investierte sogar drei Wochen Jahresurlaub.Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Eingang erwartet den Besucher ein Fliesenmosaik, das Flammen darstellt. "Wenn es brennt, halten wir alle zusammen", schmunzelt Fredy Mick und beschreibt damit auch die Stimmung unter den Feuerwehrleuten.Im Frühjahr 2004 soll Gebäude bezugsfertig sein

"Das Projekt hat auf jeden Fall die Kameradschaft gefördert", sagt Alexander Stoffels. Vom Rohbau über Dachstuhl, Dacheindeckung, Wasser- und Elektroinstallationen, Decken, Innenausbau bis hin zu den Außenanlagen haben alle ihren Teil beigetragen. "Bis jetzt sind 3000 Arbeitsstunden von den Männern geleistet worden", bilanziert Mick. Das, was sie nicht selbst machen konnten, übernahmen Firmen aus der Region.Aber nicht genug damit. In der Rahmenfinanzierung war nur ein Stellplatz für das Löschfahrzeug vorgesehen.Der Wunsch der Feuerwehrleute war aber, einen zweiten Stellplatz zu haben, der einen Kleinbus für die bei Einsätzen erforderliche Anzahl von Helfern aufnehmen kann. Also sammelten sie ihre Mitgliedsbeiträge aus dem seit 1993 bestehenden Förderverein, sparten die Einnahmen aus Festen und finanzierten damit den gewünschten Raum.Einige Innenarbeiten sind noch zu erledigen, voraussichtlich im Frühjahr 2004 kann das schmucke Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben werden. Zwei Stellplätze, moderne sanitäre Anlagen, ein Umkleideraum und ein Schulungsraum stehen den Wehrleuten dann zur Verfügung. "Und endlich können wir unseren Nachwuchs selbst ausbilden", freut sich der Wehrführer.

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