Einkaufsbummel auf dem Jahrmarkt

SAARBURG. Einkaufen, Essen gehen oder einfach nur durch die malerische Innentadt bummeln - das alles konnten die Besucher gestern in Saarburg. Möglich machte es der vom Gewerbeverband initiierte verkaufsoffene Sonntag, der das Stadtzentrum in eine Fußgängerzone verwandelte.

"Seems it never rains in southern California." Das Duo "Frank & Marco", das in der Graf-Siegfried-Straße mit Live-Musik für Stimmung sorgte, hatte bei der Auswahl seines Programms zumindest hinsichtlich des Wetters ins Schwarze getroffen: Bei strahlendem Sonnenschein stürmten am Sonntagnachmittag tausende von Besuchern die Saarburger Innenstadt, die mit Kinderkarussell, Zuckerwatte-Stand und Luftballons durchaus so etwas wie Jahrmarkt-Atmosphäre versprühte. "Der Draht zum lieben Gott war gut", sagte Stefan Müller-Hamann vom Arbeitskreis "Ideen und Konzepte" (IKO) des Saarburger Gewerbevereins. Schließlich sei gutes Wetter das Wichtigste bei einer derartigen Aktion. Er habe den Eindruck, dass viele Gäste zum ersten Mal nach Saarburg gekommen seien, vor allem aus dem Hochwald und dem Saarland, aber auch aus Luxemburg und Frankreich. "Wir wollen ja durch den verkaufsoffenen Sonntag eine nachhaltige Werbung für die Stadt machen und erreichen, dass die Leute wiederkommen", sagte Müller-Hamann. Zum ersten Mal in Saarburg waren etwa Susanne Bretzel und Dirk Andreas. Bretzel studiert in Trier und hatte mit ihrem Freund, der zu Besuch aus Berlin ist, einen Ausflug in die Region gemacht. Von dem verkaufsoffenen Sonntag hatten sie nichts gewusst, sagten die beiden, sie wollten nur einen Stadtrundgang machen. Doch fanden sie es schön, dass die Geschäfte geöffnet hatten. Der Einkaufsmöglichkeiten wegen kam Familie Wick aus Schöndorf an die Saar. Die hatte von der Aktion der Einzelhändler in der Zeitung gelesen und nutzte die Gelegenheit zu einem gemütlichen Einkaufsbummel. Etwa 80 Geschäfte in der Saarburger Innenstadt hatten gegen 1 Uhr ihre Geschäfte geöffnet, gleichzeitig waren die Straßen für den Verkehr gesperrt worden. Einzig Kinderwagen rollten in großer Zahl an den Auslagen und Verkaufsständen vorbei und sorgten hie und da für einen kleinen Verkehrsstau. Geduld musste gegen 3 Uhr auch aufbringen, wer sich den frühsommerlichen Nachmittag mit einem Eis versüßen wollte. Vor nahezu allen Eiscafés bildeten sich lange Schlangen. An den Tischen der Restaurants rund um den Wasserfall waren freie Plätze ebenso Mangelware wie vereinsamte Regale in den Läden. Nicht nur in den Textil-, sondern auch in Fachgeschäften wie Optikern oder Haushaltswaren-Läden tummelten sich die Kunden Als sich gegen 17.30 Uhr die Massen auf den Straßen lichteten, zog Hans-Josef Metrich, Vorsitzender des Saarburger Gewerbevereins, zufrieden Bilanz: "Ich habe mit einigen Kollegen gesprochen, und wir sind überrascht, wie viele Leute gekommen sind." Die Entscheidung, den verkaufsoffenen Sonntag zeitlich versetzt zur Gewerbeschau vor einigen Wochen zu veranstalten, habe sich als richtig erwiesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort