Eiserne Hochzeit in Wasserliesch

WASSERLIESCH. (LH) Die meisten Ehejubiläen einer langen Aufzählung haben Johann und Magdalena "Leni" Bambach schon hinter sich gebracht - und hoffentlich noch einige vor sich. Beide feierten die Eiserne Hochzeit für 65 gemeinsame Ehejahre. Als nächstes steuern sie auf die Steinerne Hochzeit (67 ein halb) zu.

Lang sind sie her die Ehejubiläen von Johann Bambach und Ehefrau Leni, wie die Grüne Hochzeit (Tag der Trauung), Rosenhochzeit (zehn Jahre), Porzellanhochzeit (20), Rubinhochzeit (40) oder die Diamantene Hochzeit (60). Am Samstag feierte das Jubelpaar seine Eiserne Hochzeit im Wasserliescher Hof im Kreise der nahen Verwandten. Ortsbürgermeister Herbert Rausch, wenige Monate im Amt, hatte vor seinem Besuch vorsichtshalber seinen Amtsvorgänger, Josef Reinert, befragt, ob es so ein hohes Ehejubiläum denn jemals in Wasserliesch gegeben habe. Dieser habe sich nicht daran erinnern können, sagte Herbert Rausch und überbrachte die Glückwünsche der gesamten Bürgerschaft zu dem selbst für einen 2400 Einwohner zählenden Ort seltenen Ehejubiläum zusammen mit dem Kreisbeigeordneten Arnold Schmitt (Riol) und Bürgermeister Winfried Manns (VG Konz). Schmitt hatte zudem die Glück- und Segenswünsche vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Kurt Beck mit im Gepäck. Bundespräsident Horst Köhler hatte sich per Glückwunsch-Brief an das Wasserliescher Ehepaar gewandt. "Es war typisches Wetter für die Jahreszeit, als wir am 22. November 1939 beim Standesamt in Konz geheiratet haben", erinnert sich Leni Bambach (88), gebürtige Irrelerin (geborene Pütz). Das Licht der Welt erblickte sie allerdings in Saarbrücken, weil der Vater als Eisenbahner dort beschäftigt war. Ihre Kindheit verbachte sie dann in Irrel. Damals habe sie natürlich nie an Wasserliesch gedacht. Dies änderte sich schlagartig, als sie Johann Bambach kennen- und liebengelernte. Zum erstenmal aufgefallen sei ihr Johann Bambach auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit. Johann Bambach (92) war in Irrel stationiert. Als er sie ansprach, "bin ich rot angelaufen und gleich weggerannt", erinnert sich Leni Bambach an die erste Begegnung mit ihrem späteren Ehemann. Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs seien standesamtliche und kirchliche Trauung nur in einem bescheidenen Rahmen erfolgt, so die beiden noch rüstigen Eheleute. Leni Bambach: "Wir wollten schnell alles nachholen. Aber dann wurden acht Jahre daraus." Bedingt durch Krieg und Gefangenschaft von Johann Bambach in Schottland und Amerika. Auf dem Standesamt in Konz habe ihr Mann sie fast geschockt. "Das vergesse ich nie." Als eine Person an ihnen vorbeigegangen sei, habe ihr Mann ihr eröffnet: "Die habe ich beinahe geheiratet." Johann Bambach arbeitete als Maler, zuletzt bei den Franzosen auf der Granahöhe. Zwei Töchter und zwei Söhne gingen aus der glücklichen Verbindung hervor. Heute freut sich das Jubelpaar über sieben Enkel und sechs Urenkel. Alle Kinder blieben in der Nähe. Nur Tochter Hildegard Mohr verschlug es in den hohen Norden nach Schleswig-Holstein. Sohn Manfred konnte - krankheitsbedingt - nicht an der Feier teilnehmen.

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