Ende März geht’s wieder los...

SAARBURG. Die Stadt Saarburg will auch in diesem Jahr den Betrieb der Sesselbahn übernehmen. Über den Kauf der gesamten Anlage verhandelt der Stadtbürgermeister derzeit mit dem Besitzer Landal Green Parks.

Noch hängen die Kabinen der Saarburger Sesselbahn unbewegt über der Straße und dem Waldstück, das hinauf auf den Warsberg führt. Die Saison und vor allem das passende Wetter für eine Fahrt mit der Bahn lassen noch auf sich warten. Schon in den nächsten Tagen allerdings wollen Betriebsleiter Alois Marx und sein Stellvertreter Richard Pletsch nach Auskunft von Stadtbürgermeister Jürgen Dixius sich an den Kabinen zu schaffen machen und sie für den Start auf Vordermann bringen. Ende März geht es los

Am 31. März soll der Betriebsleiter den Startknopf drücken, berichtet Jürgen Dixius im Gespräch mit dem TV. Bis Anfang November ist die diesjährige Saison geplant. Wie bereits im Vorjahr, wird auch in diesem Jahr die Stadt als Betreiber der Bahn einspringen. Dies hatte sie erstmals 2005 so geregelt, nachdem der Besitzer, Ferienparkbetreiber Landal Green Parks, aus dem Seilbahngeschäft ausgestiegen war, und sich kein privater Investor fand (der TV berichtete mehrfach). Nach längeren Diskussionen im Stadtrat vor dem letztjährigen Schritt - die Fraktionen hatten zu bedenken gegeben, dass der Betrieb nicht originäre Aufgabe einer Kommune sei und kein finanzielles Risiko eingegangen werden dürfe - hatte sich der Rat geschlossen für diese Lösung ausgesprochen. Allerdings hatten SPD und FWG-Fraktionen ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, dass nach dem Jahr geprüft wird, wie die finanzielle Bilanz aussieht und dass - parallel dazu - die Suche nach einem Investor fortgesetzt wird. "Wir hatten der Übernahme zunächst mit einigem Vorbehalt zugestimmt", erklärt FWG-Vorsitzender Reiner Glosse auf TV-Nachfrage. "Durch die geänderte Kostenstruktur hat sich nun gezeigt, dass der Betrieb rentabel ist." Dass die in diesem Jahr 30 Jahre alte Seilbahn tatsächlich gewinnbringend zu betreiben ist, bestätigt Stadtbürgermeister Dixius. Zu konkreten Zahlen äußert er sich jedoch nicht. Erfolgreich laufe der Betrieb vor allem wegen zwei Faktoren. Dixius: "Die Personalkosten konnten wir durch Umstrukturierungen senken. Darüber hinaus haben wir die Fahrpreise deutlich erhöht." Mehr als 101 000 Gäste hätten die Bahn im vergangenen Jahr benutzt. Rund 90 000 seien es im Jahr zuvor gewesen. "Die Zahl der Tagesgäste ist in 2005 deutlich gestiegen", erläutert Dixius. Das rühre auch daher, dass man die Seilbahn stark beworben und versucht habe, sie ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. "Das Seilbahnfest hat dazu stark beigetragen. Das kam sehr gut bei den Saarburgern an." Auch in diesem Jahr, vor den Sommerferien, starte deshalb erneut ein großes Seilbahnfest. Die Stadt wird die Bahn also weiterhin betreiben, muss aber auch investieren. Langfristig müssten die Kabinen, das Tragseil und das Kassensystem erneuert werden. Neue Steuerungsanlage ist Auflage

Dringender sei jedoch kurzfristig ein Projekt: "Bis Ende dieses Jahres müssen wir eine neue Steuerungs-Anlage installieren. Das ist Auflage der zuständigen Genehmigungsbehörde", sagt Dixius. Etwa 130 000 Euro seien dafür veranschlagt. Finanzieren wolle die Stadt dies über einen Zuschuss aus dem Topf der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsförderung sowie über Zuschüsse, die Landal Green Parks 2005 gezahlt und für dieses und auch für das kommende Jahr zugesagt hat. Darüber hinaus habe die Stadt einen Förderantrag beim Zweckverband Verkehrsverbund Region Trier (VRT) gestellt. "Wäre die Seilbahn nicht mehr im Betrieb, müsste wegen des Feriendorfes und vom Warsberg startenden Wander- und Radwegen eine Buslinie von der Stadt zum Warsberg eingerichtet werden. Deshalb prüft der VRT nun, inwieweit ein Zuschuss gewährt werden kann." Darüber hinaus sei Dixius derzeit im Gespräch mit Landal Green Parks: "Wir verhandeln über den Kauf der Seilbahn-Anlage." Nach einem privaten Investor halte die Stadt nach wie vor Ausschau. "Wenn wir jemanden finden, würden wir natürlich Gespräche führen. Es sieht aber im Moment nicht danach aus."

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