Ende der Marterstrecke in Sicht

RUWER/MERTESDORF. Auf der L 149 zwischen Ruwer und Mertesdorf: Die von Schlaglöchern und Flicken übersäte Fahrbahn ist eng, Bodenwellen lassen die Autos aufschaukeln und Platz zum Ausweichen gibt es nicht – dafür aber reichlich Verkehr: Seit Jahren sollte die Straße ausgebaut werden – nun endlich scheint das Projekt in Fahrt zu kommen.

Schon seit den frühen 90er-Jahren gab es beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Pläne, die rund 1,3 Kilometer lange Strecke auszubauen, wobei zunächst auch ein Fahrradweg am Fahrbahnrand vorgesehen war. Zu jener Zeit schlängelte sich noch eine intakte Bahnstrecke von Trier-Ruwer hinauf nach Hermeskeil. Noch dachte niemand daran, dass auf dieser Trasse einmal ein Fahrradweg gebaut werden könnte. Doch schneller als erwartet kam das Aus für den Schienenstrang - und der Ruwerradweg hielt Einzug in langfristige Planungen. Einst geplanter Radweg konnte entfallen

Für den LSV - damals noch das Straßen- und Verkehrsamt - hieß es umplanen: Der Radweg entlang der L 149 konnte entfallen, weil unterhalb der Straße nun ohnehin eine neue Radlerpiste in Aussicht war. Technisch stand dem Projekt nichts mehr im Wege, und aus Sicht der Ingenieure könnte der Ausbau längst abgeschlossen sein. Doch bekanntlich ist Straßenbau stets mit viel Geld verbunden. Und das fehlte wieder wie überall. So lag die Sache weitere Jahre auf Eis, während die Straße zusehends verfiel. Inzwischen aber erscheint Licht am Ende des Tunnels: Die Mittel für den Ausbau sind ins Landesstraßenprogramm 2006 eingestellt - die Finanzierung steht also. Allerdings musste die Planung vom LSV Trier noch in Details verändert und "abgespeckt" werden, nachdem der Landesrechnungshof das ursprünglich auf 4,7 Millionen Euro veranschlagte Projekt als zu aufwändig beanstandet und Einsparmöglichkeiten in Höhe von rund 500 000 Euro vorgeschlagen hatte (TV vom 18. Februar 2005). Dazu Edeltrud Bayer, Leiterin des LSV Trier: "Der Wegfall des Radweges hat natürlich einiges erleichtert. Trotzdem erforderte die teilweise sehr enge Trasse zwischen Felswand und Bebauung eine komplexe Planung." Diese Planung ist fertig und die Finanzierung gesichert - nur die Genehmigung fehlt noch. LSV-Leiterin Bayer sagte: "Es besteht noch kein Baurecht. Aber wir haben die Planfeststellung beantragt." Auch ein Termin mit Anliegern, Fachbehörden und Versorgungsunternehmen, bei dem Einzelheiten erörtert werden sollen, stehe noch aus. Bayer hofft, dass alles einigermaßen glatt läuft. "Alle technischen Bauvorbereitungen sind von uns so die Wege geleitet worden, dass wir am ,Tag X‘ sofort loslegen können", sagt die LSV-Chefin. Ob der Tag X aber noch in diesem Jahr sein wird, scheint eher fraglich. Vermutlich werden die Autos noch bis ins nächste Jahr über die enge Schlaglochpiste zwischen Trier-Ruwer und Mertesdorf holpern müssen.

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