"Energiesparen ist auch Altersvorsorge"

Das Thema Energie interessiert viele derzeit "unfreiwillig". Bei stetig steigenden Energiekosten hören Mieter wie Hausbesitzer gründlicher hin, wenn das Stichwort fällt. Hinzu kommt eine novellierte und seit Oktober geltende Energie-Einspar-Verordnung (Enev). Über die Enev und ihre Folgen wird der unabhängige Energieberater Bernhard Becker morgen Abend in der Stadthalle Saarburg informieren.

 Die Thermographie zeigt durch rote Markierungen, wo Wärme durch Wände und Fenster entweicht. Foto: Flir

Die Thermographie zeigt durch rote Markierungen, wo Wärme durch Wände und Fenster entweicht. Foto: Flir

Saarburg. Die Volkshochschule (VHS) Saarburg widmet sich in ihrem Programm für das zweite Halbjahr dem Themenschwerpunkt "Lokales Bündnis für Familie in der Verbandsgemeinde Saarburg". "Themenkomplexe wie Soziales, aber auch Wirtschaft und Umwelt wollen wir mit Hinblick auf den Nutzen und die Auswirkungen für Familien beziehungsweise für den Einzelnen aufarbeiten. Wir wollen über die VHS zu bestimmten Themen eine Sach-Ebene herstellen", erläutert Anette Barth, Leiterin der Saarburger VHS. So habe die Einrichtung etwa das Thema "Altervorsorge" aufgegriffen und über Infoveranstaltungen transportiert - zu spät allerdings, wie die Leiterin einräumt. "Bei der Altersvorsorge waren vor allem diverse Versicherungen sehr aktiv in puncto Informationsvermittlung. Da sind wir hinterhergehinkt." Das soll beim Thema Energieversorgung nicht passieren. "Ursprünglich hatten wir die Veranstaltung erst für Frühjahr 2008 geplant", sagt Barth. "Aber wir haben umdisponiert, weil das Thema durch die aktuelle Verordnung und die neuerliche Preis-Entwicklung auf dem Energiemarkt jetzt brisant und gefragt ist." Licht ins Dunkel eines komplexen Themas

So hat die VHS Saarburg in Zusammenarbeit mit dem "Lokalen Bündnis für Familie in der VG Saarburg" und dem RWE den freien Energieberater Bernhard Becker für die morgige Abendveranstaltung in der Stadthalle Saarburg verpflichtet. Ab 19 Uhr wird Becker mit einem etwa einstündigen Vortrag versuchen, Licht ins Dunkel des komplexen Themas zu bringen. "Der Energiepass: Modernisierung und ihre Folgen" lautet der Titel seines Referates. Dabei wird die Energie-Einspar-Verordnung, kurz Enev, im Mittelpunkt stehen. Vereinfacht gesagt, beschreibt die Enev, wie viel Energie anhand der Gebäude-Höhe verbraucht werden darf. 2002 hat die Enev die bis dahin geltende Wärmeschutzverordnung von 1995 abgelöst. Die erste Novellierung der Enev erfolgte 2004. "2006 sollte eigentlich die nächste Änderung kommen", sagt Versorgungstechniker Bernhard Becker. "Wegen der Wahl ist der Termin aber verschoben und erst zum Oktober 2007 umgesetzt worden." 30 Prozent Energie sei durch die erste Enev im Vergleich zur Wärmeschutz-Verordnung eingespart worden. "Auf diesem Gebiet tut sich in immer kürzeren Abständen unheimlich viel", sagt Becker. "Die nächste Novellierung steht bereits jetzt bevor, und dabei werden die Werte noch weiter gesenkt werden. Deshalb muss man in puncto Wärmedämmung und Anlagentechnik bei Neubauten sehr vorausschauend planen und auf Qualität achten." Die Enev gilt für alle Gebäude - außer den denkmalgeschützten - , wobei der Energiepass ein Bestandteil ist.Was genau sich dahinter verbirgt, worauf Hausbesitzer wie Mieter achten sollten und welche Fördermöglichkeiten es gibt, wird Becker in seinem Vortrag erläutern - und dabei mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen. Etwa dem, "dass Häuser atmen können müssen". Ein Prinzip gilt hingegen für den Experten: "Energieeinsparung ist auch eine Altersvorsorge." Der Infoabend ist morgen, 19 Uhr, in der Stadthalle in Saarburg. Der Eintritt ist frei.

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