"Er hat sich hierfür aufgerieben"

KASTEL-STAADT. Im April vergangenen Jahres ist Matthias Rommelfanger, bis dahin Ortsbürgermeister von Kastel-Staadt, verstorben. Das Entstehen des Neubaugebietes "Ober’m Stegweg", das er mit großen Einsatz vorangetrieben hat, hat Rommelfanger nicht mehr erlebt. Sein Freund und Nachfolger Harald Lehnertz präsentiert das Gebiet deshalb trotz allen Stolzes mit Wehmut.

"Matthias Rommelfanger hat sich aufgerieben dafür, dass das mit dem Neubaugebiet in Kas-tel-Staadt klappt. Tragischerweise durfte er das Ergebnis nicht mehr erleben", sagt Amts-Nachfolger Harald Lehnertz. "Wir haben als Anerkennung die Haupt-Straße im Neubaugebiet nach ihm benannt." Das Neubaugebiet "Ober'm Stegweg" auf der Höhe Kastel-Staadts sei ersatzweise wegen der 2000 ausgewiesenen Grabungsschutzzone im Ortskern entstanden. "Da dadurch ein großer Teil an Bauland weggefallen ist, die Nachfrage jedoch bestand, hat sich Matthias Rommelfanger für die Erschließung des Gebietes ‚Ober'm Stegweg' eingesetzt", sagt Lehnertz. Insgesamt 23 Grundstücke sind in dem Südhang-Gelände zwischen Wiesen und Feldern erschlossen worden. Im Jahr 2003 startete der Vorstufen-Ausbau. Im selben Jahr seien die ersten Grundstücke für die Einfamilienhäuser verkauft worden. "Viele der Käufer kommen von außerhalb", sagt Lehnertz. Lediglich zwei stammten aus Kastel-Staadt. Die ersten Bauherren hätten im Frühjahr 2004 losgelegt. "Seit November bewohnen einige ihre Häuser", sagt Lehnertz. Sieben Grundstücke seien derzeit noch zu haben. Vorschrift für alle Bauherren sei, dass die Grundstücke binnen fünf Jahren nach dem Kaufdatum bebaut werden. "Was den Baustil angeht, war die Gemeinde allerdings großzügig. Es gibt relativ wenige Reglementierungen. Jeder soll so bauen dürfen, wie es seinem Geschmack entspricht."Streuobstwiesen als Ausgleichsflächen

So ist eine Villa nach römischem Vorbild ebenso zu finden wie das klassisch geschnittene Einfamilienhaus. "Das Schöne ist, dass das Ganze aufgelockert ist durch die Streuobstwiesen, die als Ausgleichsflächen bleiben müssen", findet Lehnertz. Rund 55 Euro - voll erschlossen - zahlen die Käufer nach Auskunft des Ortsbürgermeisters für einen Quadratmeter Bauland. Dass es im Ort an jeglicher Infrastruktur mangelt, sei kein Thema bei den Bauwilligen. Seit langer Zeit gibt es kein Geschäft mehr, die letzte verbliebene Gastwirtschaft schließe im kommenden Jahr. "Es haben aber doch alle mindestens ein Auto, so dass sie zum Einkaufen nach Saarburg fahren können." Bei Bedarf könne das Gebiet nach hinten sowie seitlich erweitert werden. "Erst einmal verkaufen wir die verbleibenden Grundstücke, dann sehen wir weiter", sagt Lehnertz. Kritisch beurteilt er einen Randaspekt: "Die Struktur innerhalb des Orts wird in absehbarer Zeit problematisch." So stünden stetig mehr Häuser im Ortskern leer, weil dort ältere Menschen sterben. "Diese Häuser haben keine Flächen hinter und vor dem Haus, so dass sie für junge Familien in der Regel uninteressant sind. Deshalb wird es für die Gemeinde eine vordringliche Aufgabe werden, den Ortskern auch künftig zu beleben", sagt Lehnertz.

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