Er will Gas geben

SCHODEN. Richard Bach will Leo Lauer in seinem Amt als Ortsbürgermeister von Schoden "beerben". Der 46-jährige Verwaltungsbeamte kandidiert fraktionslos als Einzelbewerber bei der Wahl am 26. März.

Richard Bach will "erster Mann von Schoden" werden - auch wenn er betont: "Wenn der Leo weitergemacht hätte, hätte ich über diesen Schritt nie nachgedacht." Leo Lauer macht aber nicht weiter. Knapp zwölf Jahre lang war Lauer Ortsbürgermeister der 750-Seelen-Gemeinde an der Saar. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde am 18. September vergangenen Jahres entschied der gebürtige Saarländer, sein Amt als Ortsbürgermeister niederzulegen. "Aus zeitlichen, aber auch aus sachlichen Gründen habe ich mich dazu entschlossen", erklärt Lauer gegenüber dem TV. So wird sich am kommenden Sonntag herausstellen, ob Richard Bach oder der Gegenkandidat Martin Wagner künftig den Ton in Schoden angibt. Anders als Martin Wagner, war Bach bislang kein Gemeinderatsmitglied. "Als Leo Lauer damals antrat, hatte er viele langjährige Gemeinderatsmitglieder auf seiner Liste. Meine Chancen wären gering gewesen", begründet Bach. "Als die Wahl-Versammlung vor zwei Jahren war, war ich dienstlich verhindert. Aber das Dorfgeschehen und die Kommunalpolitik haben mich immer interessiert." Den Ausschlag dafür, sich als Ortsbürgermeister zur Wahl zu stellen, habe für ihn ein Gedanke gegeben: "Das Klima in unserem Ort ist ziemlich gut. Was Leo Lauer bisher gemacht hat, wird zwar schwer zu toppen sein. Ich möchte aber, dass es so etwa in diesem Stil hier weitergeht."Richard Bach oder Martin Wagner

Als größte Stärke der Gemeinde nennt Bach "die gut funktionierenden Vereine und der Zusammenhalt untereinander". Als schwachen Punkt empfindet er die Entwicklung in puncto Neubaugebiet. "Da gibt es derzeit eine kleine Stockung, die vorhandenen Bauplätze sind vergeben. Das hat zur Konsequenz, dass Schodener, die gerne hier bauen würden, wegziehen." Als eines seiner Ziele, wenn er gewählt wird, nennt Bach, ein neues Baugebiet zu erschließen. Den Bereich "Kreuzwild", oberhalb der Weinbergstraße, sieht er dafür als geeignete Möglichkeit. Darüber hinaus würde er sich dafür einsetzen, dass Schoden Zugang zum DSL-Netz bekommt. "Wir sind DSL-Diaspora. Ich bin jetzt schon dabei, in dieser Richtung etwas anzuleiern, unabhängig von der Wahl." Dringend notwendig sei eine Grünschnitt-Sammelstelle. "Im Moment laden viele ihren Grünabfall im Wald ab, was anderen wiederum eine willkommene Gelegenheit bietet, dort wilde Müllhalden anzuhäufen." Bach könne sich zudem vorstellen, über das Thema Wiesen- und Urnengräber nachzudenken. "Der Trend zeigt, dass es für immer mehr Menschen schwierig wird, sich um die Gräber zu kümmern. Deshalb sollte man über Alternativen nachdenken." Richard Bach fühlt sich mit Schoden, wo er geboren und aufgewachsen ist, tief verwurzelt. "Ich liebe die dörfliche Gemeinschaft hier." So freue er sich stets darauf, nach seinem Arbeitstag bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier, wo er im Referat Stiftungsaufsicht beschäftigt ist, abends wieder nach Schoden zurückzukehren. "Allein die Luft hier ist schon ganz anders", sagt er. Die genießt er - mal gemächlicher - bei Spaziergängen mit dem Schäferhund-Mischling, mal rasanter bei Ausflügen mit seiner BMW. "Motorradfahren ist meine große Leidenschaft, deshalb bleibt die BMW auch den Winter über angemeldet." Im Moment allerdings bleibt die Maschine in der Garage: Bach ist bei Glatteis ausgerutscht und hat sich zwei Wirbel angeknackst. "Auf's Motorradfahren muss ich verzichten, meine Kandidatur beeinträchtigt die Verletzung aber nicht", sagt Bach schmunzelnd. Lesen Sie am Mittwoch ein Portrait über Martin Wagner. Er ist Erster Beigeordneter im Gemeinderat Schoden und kandidiert ebenfalls als Ortsbürgermeister.

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