Erben in schwarzen Uniformen

SCHÖNDORF. (dis) Mit einem außergewöhnlichen Konzert hat der Serge-Jaroff-Chor rund 200 Zuhörer in der Pfarrkirche St. Andreas in Schöndorf begeistert. Russisch-orthodoxe Gesänge und russische Volksweisen standen auf dem Programm.

Mit ihren Stiefeln, breiten Gürteln und den mit roten Aufnähern verzierten schwarzen Uniformen mit den goldenen Knöpfen erweckten sie tatsächlich den Eindruck eines russischen Chores. Doch der Schein trog. Dieter Birkel, Peter Siegfried Klein, Johann Rommelfanger, Klaus Schaller, Arnold Wichmann, Peter Kauhausen und Andreas Kipping heißen die Solisten. Allein ihre Namen belegen, dass die 17 Sänger nicht aus dem Osten kommen. Nein, Initiator und Dirigent Andreas Kipping verstand es vor mehr als zwei Jahren, eine Gruppe von Männern aus dem Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier für diese Art von Chorgesang zu begeistern. Kipping sagte: "Wir wollen die originalen Arrangements als Erbe des ,Original Don Kosaken Serge Jaroff‘ wieder beleben und die Gesänge mit dem ungewöhnlichen Tonumfang ohne Abstriche an der Qualität singen."Waschechter Russe am Akkordeon

Einen waschechten Russen gab es beim Konzert in Schöndorf mit Yuri Yakovlev dennoch. Mit seinem Akkordeon lockerte er das vorgetragene russische Volkslieder-Repertoire auf. Der Serge-Jaroff-Chor bewies in Schöndorf, dass ihm die Arbeit bisher gelungen ist. Sechsstimmig und damit ungewöhnlich für "normale" Chöre präsentieren sich die Männer. Deutlich sind der Basso profundo, ein "abgrundtiefer Bass", und auch das Falsett (Andreas Kipping), der "krönende Abschluss der Tenorstimme nach oben", zu hören. Der Serge-Jaroff-Chor deckte damit bei seinem Konzert fast vier Oktaven ab. Mit verbindenden Worten führte Andreas Kipping durch das gelungene Programm, bei dem zum Beispiel auch die von Jaroff arrangierten Werke "Otsche nasch" (Vater unser), "Kol slawen" (Ich bete an die Macht der Liebe) oder "Wjetscherny swon" (Abendglocken) zur Aufführung kamen. Die Zuhörer hatten großen Gefallen am Konzert, das bewies der reichliche Beifall nach den jeweiligen Darbietungen und am Ende des Konzerts.

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