Erfolgserlebnisse nach schleppendem Auftakt

SAARBURG. Das Wetter fast schon zu gut, prächtiges Unterhaltungsprogramm, und die Deutsche Fußballnationalmannschaft steht im WM-Halbfinale – Gründe zum Feiern gab es bei den Saarburger Markttagen genügend. Bereits zum 30. Mal ging die dreitägige Veranstaltung über die Bühne.

Die Saarburger Markttage standen in diesem Jahr unter einem besonderen Stern. Erstens ging die inzwischen traditionelle Veranstaltung bereits zum 30. Mal über die Bühne. Zweitens hat derzeit König Fußball die Nation fest im Griff, und genau das sollte der Veranstalter der Markttage, der Saarburger Gewerbeverband (SGV), zu spüren bekommen. Gähnende Leere herrschte am Freitagnachmittag in der seit dem Morgen gesperrten Graf-Siegfried-Straße - ganz und gar nicht zur Freude der zahlreichen fliegenden Händler, die dort ihre Stände aufgebaut hatten. In glühender Hitze harrten sie der Kunden, die zunächst nicht kommen wollten.Fußball sorgt für Planänderung

Immerhin hatten wohl die meisten Daheimgebliebenen einen Grund, sich vor den Fernseher zu setzen, statt in Richtung Graf-Siegfried-Straße zu gehen: Die Deutsche Fußballnationalmannschaft spielte gegen Argentinien. Die Besucherflaute zog sich wegen der Verlängerung und anschließendem Elfmeterschießen bis in die Abendstunden. Die Konsequenz: "Wir haben die offizielle Eröffnung der Markttage um eine halbe Stunde verschieben müssen", berichtete SGV-Vorsitzender Hans-Josef Metrich. Gegen 20.30 Uhr hatte sich schließlich der Fruchtmarkt gefüllt, der "Startschuss" für die dreitägige Veranstaltungen konnte fallen. Für Stimmung sorgten die aus dem Saarland stammende 20-köpfige Formation "New Generation" und die Band "Chock A Block" - obwohl der Stimmungspegel bei den Besuchern kaum noch steigerungsfähig war. Ein Grund zum Feiern hatte nämlich schon die Deutsche Nationalelf mit ihrem Sieg über Argentinien und dem Einzug ins WM-Halbfinale geliefert. Dazu Hans-Josef Metrich: "Man konnte die allgemeine Euphorie über den Sieg richtig spüren." Über die Besucherzahlen am Freitag äußerte sich der SGV-Chef zufrieden. Metrich: "Der Fruchtmarkt und der Boemundhof waren rappelvoll - und das bis weit in die Nacht." Auch der Samstag begann hinsichtlich der Besucherzahlen eher schleppend. Kurz nach Mittag hatte Zauberer "Herzkönig" (Walter König) die Bühne am Fruchtmarkt betreten. Eine einzige Zuschauerin stand in der ersten Stunde vor der Bühne: Letitia Hoffmann. Die Vierjährige aus Saarburg nutzte die Gelegenheit, den "großen Magier" persönlich kennen zu lernen. Erst am Abend füllte sich das Stadtzentrum, mehrere hundert Besucher tummelten sich zwischen Boemundhof, Graf-Siegfried-Straße und Fruchtmarkt. Für gute Laune nach Noten sorgten die Bands "Route 66" und "Break Out". Weiterer Höhepunkt der 30. Saarburger Markttage war der verkaufsoffene Sonntag. Parallel zu Saarburg hatten auch in Trier die Geschäfte geöffnet, und genau das hatte bereits im Vorfeld für Unmut bei den Geschäftsleuten aus der Stadt am Fuße der Burg gesorgt (der TV berichtete). Ihre Befürchtung war, dass beide Einkaufsstädte sich gegenseitig die Kunden abziehen könnten. Hans-Josef Metrich zeigte sich allerdings optimistisch: "Ich denke nicht, dass uns die Veranstaltung in Trier weh tun wird, sofern das Wetter hält", erklärte er am Samstagmittag. Das Wetter hielt. Recht schnell füllte sich die Graf-Siegfried-Straße, wenngleich nach Auskunft einiger Geschäftsbetreiber deutlich weniger Leute gekommen waren als im vergangenen Jahr. "Das Problem sind die vielen Veranstaltungen im Umland - so der verkaufsoffene Sonntag in Trier oder das Drachenbootrennen in Merzig", erklärte Jürgen Fox, Inhaber eines Reisebüros. Stefan Müller-Haman von dem gleichnamigen Modegeschäft hingegen gab sich beinahe euphorisch: "Wir können uns nicht beklagen." Für die musikalische Unterhaltung am Sonntag, dem dritten und letzten Markttag, sorgten die "Köstritzer Jazz Band", "Realplay", "Project 54" und "Undercover". Den glanzvollen, gleichfalls lautstarken Schlusspunkt unter eine, gemessen an der Stimmung überaus gelungene Veranstaltung setzte ein rund 20-minütiges Höhenfeuerwerk.CLICK ME SEITE 28

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